Jugendratswahl in Düsseldorf Fünf Kandidaten - und wie sie die Stadt verändern wollen

Düsseldorf · Am 22. November können Schüler den neuen Jugendrat wählen. Die 83 Kandidaten sind jetzt in den Wahlkampf gestartet. Fünf von ihnen haben uns erzählt, welche Themen sie besonders angehen wollen.

Das wollen diese fünf Jugendratskandidaten angehen
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Das wollen diese fünf Jugendratskandidaten angehen

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Schulpolitikern erklären, wie Schulpolitik eigentlich zu laufen hat. Sich für bessere Bus- und Bahnverbindungen einsetzen. Oder dem Oberbürgermeister klarmachen, dass für die jungen Menschen in seiner Stadt gerade alles fürchterlich schiefläuft. All das können Jugendliche in Düsseldorf seit 2007 im Jugendrat tun. Am 22. November wird das Gremium, das in 14 Ausschüssen und allen Bezirksvertretungen eine beratende Stimme hat, zum vierten Mal gewählt. 83 Mädchen und Jungen gehen dafür als Kandidaten an den Start.

"Dass sich so viele in diesem Jahr beworben haben, zeigt, dass sich die jungen Menschen in Düsseldorf für Politik interessieren und dass sie etwas zu sagen haben. Ihr Engagement ist uns sehr wichtig", sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel zum offiziellen Start des Wahlkampfes gestern im Rathaus. Von den 83 Kandidaten aus allen Stadtbezirken, die sich zur Wahl stellen, werden am Ende 31 in das Gremium gewählt. Bei der Wahl vor drei Jahren hatten sich noch 44 Kandidaten beworben.

Entsprechend groß ist die Motivation der Kandidaten in diesem Jahr, einen der begehrten Plätze zu ergattern. Ihren Wählern - allen Jugendlichen zwischen 11 und 21 Jahren, die ihren Hauptwohnsitz in der Stadt haben - stellen sie sich bis zur Wahl bei verschiedenen Veranstaltungen für Jugendliche sowie in einem Flyer vor. Darin erklären sie die Gründe für ihre Bewerbung und was sie im Jugendrat erreichen wollen. Viele von ihnen richten dabei ihren Fokus auf das Thema Integration: "Ganz viele Düsseldorfer wachsen heute mit zwei Kulturen auf. Dem müssen wir uns mehr öffnen. Wenn wir uns schon beim Thema Essen anderen Kulturen öffnen, warum dann nicht auch bei der Kleidung, der Sprache, dem Tanz", sagt etwa Dorian Drews (16), der im Stadtbezirk 1, also in den Stadtteilen Derendorf, Pempelfort, Carlstadt, Stadtmitte, Altstadt und Golzheim, kandidiert. "Ich fände es toll, etwas auf die Beine zu stellen, das Flüchtlingen helfen kann. Zum Beispiel eine Gruppe Jugendlicher, die ihnen bei der Sprache hilft", sagt Hatice-Tül-Kübra Kara (14), die im Stadtbezirk 3 an den Start geht.

In ihrem Bezirk mit den Stadtteilen Bilk, Flehe, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Oberbilk und Unterbilk gehen mit acht Mädchen und sechs Jungen die meisten Kandidaten für einen Bezirk ins Rennen. Vier davon, zwei Mädchen und zwei Jungen, werden am Ende im Jugendrat sitzen.

Das ist ohnehin Prinzip bei der Wahl zum Jugendrat: Alle Wähler haben zwei Stimmen, eine für einen männlichen Kandidaten, eine für einen weiblichen, so dass in jedem Stadtbezirk mindestens ein Junge und ein Mädchen gewählt werden. Möglich sein wird das am 22. November in den meisten weiterführenden Schulen in Düsseldorf. Alle Schulen konnte man bislang jedoch nicht dafür gewinnen, ein Wahllokal an diesem Tag einzurichten - zum Leidwesen von Düsseldorfs Schuldezernent Burkhard Hintzsche: "Bis Ende dieser Woche können sich die 17 Schulen, die noch nicht auf unsere Anfrage geantwortet haben, noch bei uns melden. Das wäre mein Wunsch. Es ist nahezu unverständlich, wenn es nicht möglich ist, in allen weiterführenden Schulen ein Wahllokal einzurichten."

(RP)
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