Düsseldorf-Süd Für den Schnellzug RRX wird viel gebaut

Düsseldorf-Süd · Die Bahn lädt für den 5. Mai ein. Stadt hofft, dass eine zwölf Meter hohe Lärmschutzwand an der Further Straße nicht kommt.

Noch rollt er nicht, der Schnellzug RRX, der in NRW mit mehreren Linien im Viertelstundentakt die Metropolen besser verbinden soll. Die komplette Inbetriebnahme wird nicht vor 2030 sein. Eine Strecke führt von Köln über Düsseldorf und Essen bis Dortmund. Die Planungen für das milliardenschwere Infrastrukturprojekt laufen auf Hochtouren. Rund 100 Millionen Euro kostet alleine das Einfügen des Benrather Bahnhofs als RRX-Halt. Der Schnellzug war in den ursprünglichen Planungen noch an der Schlossstadt vorbeigerauscht. Hier hat sich der Einsatz der örtlichen Politik gelohnt.

In Düsseldorf gibt es eine ans Büro des Oberbürgermeisters angedockte Arbeitsgruppe, in der sich regelmäßig Vertreter der Stadtämter und der Bahn treffen. Deren Mitarbeiter haben ausgerechnet, dass der Halt in Benrath pro Tag zusätzliche 11.000 Fahrten bringen soll. Um das höhere Fahrgastaufkommen zu bewältigen, gibt es übrigens schon ab Ende 2018 größere Fahrzeuge mit einem Fassungsvermögen von rund 800 Passagieren.

Entlang der Eisenbahnstrecke im Stadtbezirk 9 müssen Bahn und Stadt viel Einzelprojekte angehen. Die Vorentwurfsplanung für das betreffende Stück zwischen Frankfurter Straße bis zur Düssel in Eller soll bis Ende 2018 stehen. Wer sich für die Planungen für dieses Teilstück interessiert, sollte sich den 5. Mai vormerken. Da lädt die Deutsche Bahn von 14 bis 19 Uhr zu einer Informations- und Dialogveranstaltung ins Ernst-Lange-Haus.

Auf dem Stück sind neun Kreuzungsbauwerke betroffen. Die Eisenbahnbrücken über die Henkel- und die Forststraße werden neu gebaut; die anderen Bauwerke sollen nach jetziger Planung nur verbreitert werden. Die Gleistrasse wird bis südlich der Hildener Straße auf sechs durchgehende Gleise ausgebaut.

Private Grundstücke werden zwischen Henkelstraße und Forststraße auf der Westseite der Gleistrasse sowie im Bereich des Bahnhofes Benrath auf der Ostseite benötigt. Betroffen sind davon laut der Bahn primär Gewerbegrundstücke. Für Ende April hat die Bahn ein Gespräch mit den Eigentümern der Flächen anberaumt, die hinter dem Benrather Bahnhof liegen. Von der Baumaßnahme wird auch der Park&Ride-Parkplatz in Richtung Paulsmühle betroffen sein. Hier erhofft sich die Stadt trotz einer Verkleinerung der Fläche durch Umplanungen sogar eine Erhöhung der Park-Kapazität.

Nach derzeitigem Planungsstand hat die Stadt für die Eisenbahnüberquerungen Henkelstraße, Forststraße, Hildener Straße und Itterbach keine Änderungswünsche. Die werden damit von der Deutschen Bahn finanziert und gebaut. Bei den Bauwerken Bamberger Straße und dem Tunnel Paulsmühlenstraße will die Stadt den Ausbau nutzen, um städtebauliche Probleme zu beseitigen. So muss die Straße an der Unterführung Bamberger Straße tiefer gelegt werden, damit diese künftig von Tiefladern mit Gütern von Konecranes und Komatsu durchfahren werden kann. Im Zuge des Ausbaus soll auch die so genante Angströhre neu gestaltet werden; und es soll neue Gleiszugänge geben.

Klaus Lorenz, der die städtische RRX-Arbeitsgruppe leitet, lobte die Bahn für ihre Kooperationsbemühungen. So hat diese geprüft, ob es nicht eine bessere Lösung entlang der Further Straße geben soll, als eine rund zwölf Meter hohe Lärmschutzmauer. Und es gibt sie: Da an dieser Stelle mit dem neuen Gleis die Gleise gequert werden müssen, hatte die Bahn eine Gleisüberquerung geplant. Die Lärmschutzwand an der Further Straße hätte dann eine Höhe von rund zwölf Metern gehabt. Aber auch eine Unterführung ist technisch machbar - und die Kosten beider Varianten (Gleisüber- und Unterführung) sind nahezu identisch. Dadurch würde die Lärmschutzmauer etwa auf die Hälfte der Höhe gekappt werden können. "Ein Quantensprung", sagt Lorenz. Allerdings gibt es eine Menge Unwägbarkeiten. Während der rund sechsjährigen Bauzeit dürfen keine Behinderungen für den Güteverkehr sowie nur geringe für den Personenverkehr auftreten.

(RP)
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