Eingriff Anfang Juli Gabriele Henkel vor Herzoperation

Düsseldorf · Anfang Juli wird sich die Kunst-Mäzenin und Dozentin für Design einem Eingriff in der Uni-Klinik unterziehen. Ein Kardiologe hatte Probleme an den Herzklappen festgestellt. Die Witwe des Henkel-Chefs Konrad Henkel ist gefasst und entschlossen, schnell wieder normal zu leben.

 Gabriele Henkel bei einer Ausstellungseröffnung im Oktober 2009 mit Karl Lagerfeld (rechts) und Model Baptiste Giabiconi im NRW-Forum.

Gabriele Henkel bei einer Ausstellungseröffnung im Oktober 2009 mit Karl Lagerfeld (rechts) und Model Baptiste Giabiconi im NRW-Forum.

Foto: AP, AP

Wer Gabriele Henkel kennt und häufiger mit ihr gesprochen hat, der merkt sofort an ihrer Stimme, dass sie derzeit nicht so ist wie sonst. Die Stimme klingt schwach, sie atmet schwer — seit einigen Tagen weiß sie von ernsthaften Problemen am Herzen. Behoben werden können sie nur operativ Anfang Juli wird sie in der Uni-Klinik operiert, das steht inzwischen fest.

Die Frau, von der einige sagen, sie sei die wahre First Lady dieser Stadt, hat normalerweise kein Prob lem damit, von den Medien bemerkt, beschrieben, oft auch beklatscht zu werden. Im Gegenteil: Sie hat den öffentlichen Auftritt nicht nur genossen, sondern gern auch zelebriert. Im Gespräch ist sie stets so komplex und vielfältig, wie die Kunst, die sie kreiert oder auch inszeniert.

"Diese Operation wird ganz sicher kein Spaziergang"

Dass nun auch ihre Krankheit öffentlich wurde, stört sie hörbar - aber sie ist Profi genug, damit offensiv umzugehen. Schon vor einigen Wochen, als sie für wenige Tage zu einer Untersuchung im Krankenhaus war, sprach sie offen darüber — allerdings erst dann, als sie darauf angesprochen wurde.

Nun also geht sie genau so offen mit der neuerlichen Erkrankung um. Das wird kein Spaziergang, hat sie in einem Interview gesagt, sie weiß also um die Schwere des Eingriffs.

Dennoch: Sie ist fest entschlossen, möglichst normal weiter zu leben, bis sie in die Klinik muss. Und sie ist eben so fest entschlossen, danach möglichst schnell wieder in den normalen Rhythmus ihres Lebens zu kommen.

Gestern jedenfalls, als sie mit der Rheinischen Post sprach, lief im Hintergrund des Arbeitszimmers der Fernseher — die Live-Übertragung der Bundespräsidenten-Wahl im Berliner Reichstag. Natürlich hat sie eine Meinung zu den beiden Kandidaten - obwohl sie sie nicht persönlich kennt. Aber nach dem, was sie weiß, hält sie Joachim Gauck für den idealen Kandidaten — und das sagt sie auch.

Typisch für diese Frau, sich eine Meinung zu gestatten, die möglicherweise nicht mit der über einstimmt, die im bürgerlichen Lager vorherrscht. Zu den Vertretern dieser Denkweise hat sie natürlich engste Kontakte, aber halt auch zur anderen Seite. Denn die Menschen, mit denen diese Frau sich umgibt, werden von ihr nicht nach politischer Peilung ausgesucht, sondern nach persönlichem Profil.

Nach wie vor ist sie übrigens engagiert im Kampf gegen die Abschaffung der Düsseldorfer Gaslaternen. Auch gestern wieder war das Thema für sie präsent: Sie ist selbst überrascht von dem Zuspruch, den sie für ihre Haltung bekommen hat und wundert sich sich aber darüber, dass manche offenbar glauben, sie sei das Ordnungsamt und könne entsprechenden Einfluss nehmen.

Gabriele Henkel hatte seinerzeit in einem Gast-Beitrag in der Rheinischen Post dem Widerstand gegen die geplante Abschaffung der Laternen enormen Rückenwind gegeben. Das war ihr eine wichtiges Anliegen, da sie fürchtet, dass Düsseldorf ein typisches Merkmal verliert. Dazu zu schreiben, hat ihr außerdem auch Spaß gemacht — daher will sie sich auch künftig zu Wort melden.

(RP)
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