Brand beim Altstadt-König Galt Anschlag Primo Lopez?

Düsseldorf · Wegen eines Feuers vor einem seiner Lokale ist der Großgastronom wieder in den Blickpunkt gerückt. Altstadt-König wird er gern genannt. Er selbst mag den Spitznamen nicht, sagt er. Die Brandursache ist immer noch unklar.

Wenn einem die Altstadt vor allem rund um die Schneider-Wibbel-Gasse ziemlich spanisch vorkommt, liegt das an ihm: Primo Lopez (54), nach eigener Definition Großgastronom, weil ihm in Düsseldorf und direkter Umgebung 14 Lokale gehören, vor allem in der Altstadt und dort mehrere in oben genannter Gasse.

Altstadt-König wird er daher genannt. Gern hört er das nicht. Sagt er jedenfalls. Denn ein König arbeitet nicht, er jedoch tut das jeden Tag, und zwar viel. Besonders stressig waren die letzten zwei Tage. Denn in der Nacht zu Donnerstag brach vor seinem "El Amigo" in der Schneider-Wibbel-Gasse ein Feuer aus, das auf ein benachbartes Haus übergriff. Mehrere hunderttausend Euro Sachschaden entstand, eine Familie mit Kindern musste unter dramatischen Umständen gerettet werden.

Der Brandstifter ein neidischer Konkurrent oder ein ehemaliger, im Zorn ausgeschiedener Mitarbeiter? Lopez mag das nicht glauben: Dass er Feinde hat, kann der Spanier sich nicht vorstellen. Ganz so freundlich sehen ihn nicht alle, was allerdings auch an Lopez' Erfolg liegen mag. Als Kellner und Tellerwäscher hat er damals, vor über 30 Jahren angefangen, arbeitete sich schließlich hoch, kaufte und pachtete ein Lokal nach dem anderen.

Manche (wie z.B. den Trotzkopf in Grafenberg) hat er inzwischen wieder unter-verpachtet, in andere (wie den Landsknecht in Meerbusch-Büderich) steckt er viel Geld und Herzblut. Heute beschäftigt er 200 Frauen und Männer, täglich sitzen rund 1000 Gäste in seinen Betrieben.

Über sein Privatleben mag er nicht viel sagen, nur dass er fünf Kinder hat. Vor wenigen Tagen hatte er ein Gespräch mit Unesco-Sonderbotschafterin Ute Ohoven. Für ihren Ball im November kauft er 100 Karten. Die verteilt er dann an Mitarbeiter des Kinderhospizes oder vergleichbarer Einrichtungen, um ihnen eine Freude zu machen und Anerkennung zu dokumentieren.

Manchmal profitieren soziale Angebote durch ihn vom schönen Wetter: Lopez, auch im Umgang mit der Religion pragmatisch denkend, hat versprochen, für jeden schönen Tag mit viel Sonne (was ihm viel Terrassen-Umsatz beschert), 300 Euro zu spenden. Eisern hält er sich an diese Regel.

(RP)
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