IDR in Düsseldorf Garage Barbarossaplatz zu verkaufen

Düsseldorf · Die IDR fängt an, sich von Immobilien zu trennen, deren Betrieb fürs Unternehmen nicht profitabel ist. Zuerst will man die noch nicht fertige Tiefgarage in Oberkassel loswerden. Aber auch Schloss Eller ist zu haben. Bis auf das am Carlsplatz schreiben alle Parkhäuser der Firma rote Zahlen.

 Der Barbarossaplatz in Oberkassel: Ab 2013 wird er so aussehen - unter der Grünfläche und den Straßen ist künftig Platz für 400 Autos. Die Tiefgarage wird derzeit von der IDR gebaut, aber so schnell es geht soll sie verkauft werden.

Der Barbarossaplatz in Oberkassel: Ab 2013 wird er so aussehen - unter der Grünfläche und den Straßen ist künftig Platz für 400 Autos. Die Tiefgarage wird derzeit von der IDR gebaut, aber so schnell es geht soll sie verkauft werden.

Foto: IDR

In Oberkassel ist eine Tiefgarage zu verkaufen — und zwar die der IDR auf dem Barbarossaplatz. Fertig ist das Objekt zwar noch nicht, aber die IDR (Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz) hat einschläge Unternehmen bereits angeschrieben und das Bauwerk angeboten. Nach Fertigstellung allerdings, also für Anfang kommenden Jahres.

Der IDR-Führung nahe stehende Experten bestätigten, dass man die Tiefgarage loswerden möchte. Der Grund: Der Betrieb eines solchen Bauwerks gehöre nicht zum wirklichen Kerngeschäft der Firma, und daher suche man einen sachkundigen Interessenten. Kontaktiert wurden offenbar Unternehmen, die bereits Garagen oder Parkhäuser betreiben, zum Teil in Düsseldorf.

Business-Plan funktioniert nicht

Hintergrund des Verkaufsangebots: Nach dem nicht ganz freiwilligen Ausscheiden des früheren IDR-Chefs Heinrich Pröpper (man warf ihm vor, allzu eigenmächtig gehandelt zuhaben, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue) stellten Fachleute bei der Überprüfung der Garagen-Pläne für Oberkassel fest, dass der für dort erstellte Business-Plan vermutlich nicht funktioniert. Unter Pröppers Federführung hatte man den Nachbarn Tiefgaragenplätze angeboten, die sie aber nicht rund um die Uhr ohne jede Einschränkung hätten nutzen können, sondern nur nachts. Tagsüber sollten die Plätze dann an Kunden der Luegallee-Geschäfte stundenweise vermietet werden.

Die Kalkulation von Einnahmen und Ausgaben basierten darauf, dass dieses Modell funktioniert. Offenbar klappt das aber nicht. Ein Parkhaus-Fachmann: Wer in Oberkassel für zwei- oder dreihundert Euro im Monat einen Stellplatz mietet, der möchte den fest, also exklusiv zugewiesen bekommen und ohne jedes Limit nutzen können. Selbst über besonders große und in einem eigenen Areal liegende Luxus-Stellplätze war nachgedacht worden, sie hätten deutlich über 400 Euro pro Monat gekostet. Aber von diesem Platz war man mangels Nachfrage zum Schluss wieder abgerückt.

Nun also soll das bald fertige Bauwerk verkauft werden. Über den Preis gibt es noch keine Angaben, aber am Ende wird die IDR rund 15 Millionen Euro in das vierstöckige Konstrukt investiert haben. Verkauft sie darunter, macht sie Verluste.

Ursprünglich hatte man die Garage mit 13 Millionen geplant. Aber im Laufe der unerwartet langen Bauzeit (es gab Probleme mit den Nachbarn und man musste die Zufahrten aufwändig umplanen) war der Preis am Ende gestiegen. Auch ein Grund, warum Ex-IDR-Chef Pröpper unter Druck geriet.

Andere Tiefgaragen, die die IDR betreibt, sind ebenfalls ein Verlustgeschäft. Aber sie hat dort langfristige Verträge, aus denen sie nicht heraus kommt. Einzig das Parkhaus Carlsplatz ist nach Aussagen des Unernehmens profitabel — eine Gelddruckmaschine, heißt es.

Weiter wird nicht ausgeschlossen, dass man andere IDR-Objekte auf dem Markt anbietet. Ganz oben auf der Liste: Schloss Eller. Die IDR hatte das stark sanierungsbedürftige Schloss übernommen, sehr aufwändig (und stilsicher) und bietet es nun als Seminar- oder Event-Adresse an. Mit nicht sehr großem Erfolg, meinen Mitglieder des Aufsichtsrates: "Wenn wir einen Interessenten finden, dessen Geschäft das ist und der es haben möchte, werden wir nicht zögern, es zu verkaufen." Die Sanierung von Schloss Eller hat am Ende vier Millionen Euro gekostet, geplant waren 1,8 Millionen.

Im Gespräch mit der Rheinischen Post erklärte auch CDU-Bürgermeister Heinrich Conzen, weitere Verkäufe seien denkbar.

(RP/ila)
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