Serie Düsseldorf Wächst Gartenstadt bietet Erholung vor der Haustür

Düsseldorf · Neben den historischen Parks sind kleine Grünanlagen in Stadtteilen und Wohnquartieren für ein angenehmes Leben erwünscht.

 Der Nordpark mit seinen Wasserspielen ist als Ausflugsziel für Sportler und Naturgenießer beliebt.

Der Nordpark mit seinen Wasserspielen ist als Ausflugsziel für Sportler und Naturgenießer beliebt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Spaziergang durch den Hofgarten kann zur Studie über die Erwartungen an eine Grünanlage in der Stadt werden: Schlendernde Parkbesucher werden von Joggern überholt, auf der Wiese sonnen sich Naturgenießer, während nicht weit davon Kinder spielen. Radfahrer flitzen über Wegeachsen, Hundebesitzer führen ihren Vierbeiner Gassi, von den Bänken aus beobachten Naturliebhaber Enten und Schwäne oder schauen entspannt auf Wiesen, Blumenbeete oder Baumwipfel. "Ein Park in der Stadt muss viele Funktionen erfüllen, er ist nicht nur ein gärtnerisches Kunstwerk, sondern gehört auch zum Alltag des Stadtlebens", sagt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Mit der wachsenden Bevölkerung würden auch die Ansprüche größer. Denn viele Menschen wählten Düsseldorf als Wohnort auch wegen der vielen grünen Oasen, ist sie sich mit der Politik einig.

 Im Derendorfer Quartier Central an der Toulouser Allee wurde ein Park mit vielen Bäumen angelegt.

Im Derendorfer Quartier Central an der Toulouser Allee wurde ein Park mit vielen Bäumen angelegt.

Foto: Andreas Endermann

"Neben Arbeitsplätzen, guten Schulen, ausreichenden Kitas und attraktiven Kulturangeboten sind Grünanlagen ein wichtiger Faktor für die Anziehungskraft einer Stadt", sagt Grünen-Ratsherr Günter Karen-Jungen. Sie seien unverzichtbar, weil sie viele Erholungsmöglichkeiten bieten. Die bisherigen Freiflächen müssen deshalb auf jeden Fall erhalten bleiben, weil in einer wachsenden Stadt die Freizeitaktivitäten zunehmen würden, nennt SPD-Ratsfrau Helga Leibauer einen weiteren Aspekt.

Dafür reichen aber die großen historischen Parks nicht aus. "Wichtig sind auch die kleinen Grünanlagen in den Stadtteilen und in Wohnquartieren", betont Stulgies. Die Stadtverwaltung achte deshalb darauf, dass in größeren neuen Wohnquartieren auch Grünzüge mit Kinderspielplätzen angelegt werden. Die Grünachsen vor dem Quartier Central auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Derendorf oder der langgezogene Park am neuen Wohngebiet Grafental seien Beispiele für dieses Konzept.

Das ist nach Ansicht von Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zukunftsweisend: "Die Stadtbewohner warten heute nicht mehr auf das Wochenende, um ins Grüne zu fahren, sondern sie wollen jeden Tag die Möglichkeit haben, sich im Grünen in der Nähe der Wohnung ausspannen zu können." Sie hält es für wichtig, Anwohner an der Betreuung von Parks zu beteiligen. Deshalb habe der Rat beispielsweise Geld bereitgestellt für das Herrichten des Dreherparks in Gerresheim. Stadt und Anwohner sollten gemeinsam tätig werden.

"Die Stadt muss Aufenthaltsmöglichkeiten mitten in der Stadt bieten, und zwar für alle Bevölkerungsgruppen, für Familien, Kinder und auch Senioren", meint auch CDU-Ratsherr Rüdiger Gutt. Deshalb habe der Rat auch beantragt, 1000 neue Bänke aufzustellen, "weil vor allem ältere Leute gerne Erholungspausen machen wollen". Die unterschiedliche Nutzung unter dem Gesichtspunkt der demografischen Veränderung sei ein genereller Aspekt der Stadtentwicklung. "Es ist deshalb gut, dass Grünflächen, Umwelt und Klima in der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes endlich berücksichtigt werden", bringt Gutt die Meinung der Politik auf den Punkt.

Die Grünflächen werden in dem Entwicklungskonzept nicht isoliert gesehen, "sondern es geht um eine Vernetzung zu grünen Achsen quer durch Wohnquartiere", sagt Stulgies. Die würden damit offener und durchlässiger. Ein bequemes und ansprechendes Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer für die wachsende Stadt werde geschaffen.

(RP)
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