Wechsel auf LED-Technik? Gaslaternen: Das sagen unsere Leser

Düsseldorf · Viele Zuschriften erreichten unsere Zeitung zum Thema Gaslaternen und der geplanten Umrüstung auf LED-Technik. Die meisten Leser wünschen sich, die historischen Leuchten beizubehalten – doch es gibt auch kritische Stimmen.

Wechsel auf LED-Technik?: Gaslaternen: Das sagen unsere Leser
Foto: RP, Werner Gabriel

Viele Zuschriften erreichten unsere Zeitung zum Thema Gaslaternen und der geplanten Umrüstung auf LED-Technik. Die meisten Leser wünschen sich, die historischen Leuchten beizubehalten — doch es gibt auch kritische Stimmen.

"Unsere Landeshauptstadt hat durch viele historische Kleinode den Beinamen ,Klein-Paris' erhalten. Diese Auszeichnung hat unter anderem das warme Licht der Gaslaternen ausgelöst. Weiterhin wollen wir Menschen aller Nationen in unsere Stadt bitten und sollten dabei nicht das zerstören, was gerade Menschen zu uns führt."

Katja Sell, Wersten

"Eine moderne Stadt zeigt sich nicht in veralteten Laternen, sondern darin, was sie zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger investiert. Helles Licht gibt Sicherheit. Ich wohne schon lange in Benrath, davon 20 Jahre mit sehr unguten Gefühlen für die Heimwege am Abend. Das von Frau Henkel als "anmutig" und "romantisch" bezeichnete Licht hat mich sehr belastet und Nervenkraft gekostet."

Inge Schenck, Benrath

"Meines Wissens ist Düsseldorf nach Berlin die Stadt, die die meisten Gaslaternen im Straßenbild hat. Berlin widmet den Laternen mit dem schönen Licht sogar ein eigenes Museum. Seit Jahren versucht Düsseldorf, ein Alleinstellungsmerkmal zu finden, um das Stadtmarketing voranzutreiben. Mit den Gaslaternen ist eine einmalige Stellung in Deutschland vorhanden."

Jan Winschermann, Düsseltal

"Mit der "Elektrifizierung" der Gaslaternen verliert Düsseldorf nicht nur das schöne, warme Licht, sondern längerfristig auch die herrlichen alten Laternen. Die Leuchtgehäuse werden durch den Wegfall der mit der Gasbetreibung verbundenen Wärme ihren Korrosionsschutz verlieren, witterungsbedingt anfällig werden und schnell rosten. Genauso wie bei den Stromlichtmasten, die anders als die Gaslaternenmasten ganz mit Luft gefüllt sind. Nach kurzer Nutzungsdauer rostet der Mast von innen und verliert seine Standfestigkeit."

Barbara Kempen

"Diese Laternen heben uns ab vom Einerlei der "jungen Wachstumsstädte". Bewahren wir uns diese "dunkelgrünen Kunstwerke" anstatt der Einheitsware. Ich befürworte die Umstellung auf LED-Lichter, wenn das Licht uns "gnädig", warm und freundlich erscheint, bin aber klar gegen den Austausch alter Laternen durch neue."

Julia Westerfeld, Pempelfort

"Die Umstellung der Gaslaternen mit den vorgesehenen Beschränkungen halte ich für ökologisch und ökonomisch sinnvoll und erforderlich. Alternativ könnte ja Frau Gabriele Henkel für kommende Jahre für Mehrkosten und Umweltverschmutzung aufkommen.

Walter H. Kuhn, Holthausen

"Andere Städte machen genau das Gegenteil: Sie inszenieren, sie dramatisieren mit Licht. So geschieht es in Lyon, in Prag und in Bamberg. Mit klug durchdachter Lichtregie könnte man auch Düsseldorf zu einem weiteren touristischen Highlight verhelfen. Licht ist etwas Sinnliches, und Gaslicht nun wieder etwas ganz Besonderes."

Peter Alex Pohl, Oberkassel

"Bereits in den Siebzigern wollte man den Laternen an den Kragen. Eine meiner ersten "Taten", als ich 1975 in den Rat gewählt wurde, war ein Antrag auf Erhalt der schützenswerten Leuchten. Das brachte mir außer Kritik auch viel Beifall ein, etwa von der Abteilung für Gasleuchten bei den Stadtwerken."

Gisela Kruchen, Heerdt

Jan Schnettler fasste die Leserstimmen zusammen.

(RP)
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