Düsseldorf Gaslaternen im Hofgarten sollen bleiben

Düsseldorf · 4000 historische Gasleuchten bleiben erhalten - aber die rund 12.000 anderen werden durch LED-Beleuchtung ersetzt. Das sieht das neue Konzept der Stadt vor. Im Hofgarten sollen die Gaslaternen nach der Neugestaltung wiederkommen.

Die Sturmschäden im Hofgarten
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Die Sturmschäden im Hofgarten

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Foto: Markus Huter

In der Diskussion um die Zukunft der historischen Gasbeleuchtung in Düsseldorf hat die Stadtverwaltung einen Kompromiss vorgeschlagen. Demnach sollen 4000 der historischen Leuchten dauerhaft erhalten bleiben. Es handelt sich um Laternen in Bereichen der Stadt, die wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als erhaltenswert definiert sind, zum Beispiel der Hofgarten. Im Gegenzug sollen die anderen rund 12 000 Gaslaternen in Düsseldorf wegfallen. Die Stadt beklagt, dass ihr Betrieb immer aufwendiger wird, unter anderem wegen fehlender Ersatzteile.

Verkehrsdezernent Stephan Keller stellte den Vorschlag gestern einer Arbeitsgruppe im Rathaus vor, in der Vertreter von Verwaltung, Politik und Heimatvereinen sowie Gaslaternen-Befürworter zusammenkamen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bekundete anschließend, er begrüße das Konzept und freue sich "über dieses Ergebnis der lang anhaltenden Diskussion". Der Stadtrat muss dem Vorschlag noch zustimmen.

Rundgang durch den Düsseldorfer Hofgarten
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Foto: Elena Wagner

Seit Jahren läuft die Debatte um die Zukunft des Gaslichts. Düsseldorf verfügt über eines der größten noch erhaltenen Netze dieser historischen Art der Straßenbeleuchtung - nach Ansicht von Befürwortern ein Alleinstellungsmerkmal, das die Stadt pflegen sollte. Seit Ende März läuft eine Online-Petition, die bereits mehr als 1 900 Menschen unterschrieben haben.

Die Stadtverwaltung beklagt allerdings, dass der Betrieb immer aufwendiger wird. So gibt es Probleme bei der Bestellung von Material, außerdem sind die rechtlichen Anforderungen für den Betrieb enorm gestiegen. Dezernent Keller hält den vorliegenden Kompromiss deshalb für eine gute Lösung. "Ein Erhalt von 4000 Laternen ist eine Größenordnung, die wir für stemmbar halten", sagt er. Ein kompletter Erhalt der historischen Gaslaternen sei praktisch nicht machbar.

Fotos: Rundfahrt durch Düsseldorf drei Wochen nach Sturm Ela
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Düsseldorf: Ein Monat nach dem Sturm Ela

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Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die Stadtverwaltung hat Quartiere in 21 Stadtteilen definiert, in denen das Gaslicht erhalten bleiben soll. Außerhalb dieser Bereiche soll "ausschließlich nach wirtschaftlichen, ökologischen und technischen Kriterien" entschieden werden, wie es heißt. Im Klartext: Die Laternen sollen nach und nach für neuere Technik weichen. Wie die Lampen genau gestaltet werden, wird im Einzelfall entschieden.

Die Umrüstung soll allerdings erst dann erfolgen, wenn die Laternen altersbedingt ohnehin erneuert werden müssten. Bis alle Gaslaternen abgebaut sind, kann es deshalb noch viele Jahre dauern. Die nicht mehr genutzten Laternen sollen als Ersatzteile eingelagert werden.

Wann die nach Orkan "Ela" abgebauten Gaslaternen im Hofgarten wieder aufgebaut werden, ist noch unklar. Sicher ist durch das vorliegende Konzept, dass sie nicht - wie von der Verwaltung zwischenzeitlich erwogen - durch LED-Technik ersetzt werden.

Lampen und Masten sind derzeit eingelagert, es ist zudem ungewiss, wie groß die Sturm-Schäden am Netz sind. Mit Reparatur und Wiederaufstellung will man warten, bis das im Umweltdezernat erarbeitete Konzept für die Neugestaltung des Hofgartens vorliegt. Erst damit entscheidet sich, ob Gasleitungen zum Beispiel für neue Bäume verschoben werden müssen. Für die Zwischenzeit hat die Stadt im Hofgarten eine provisorische elektrische Beleuchtung aufgebaut.

(RP)
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