Straßenbeleuchtung Gedimmtes Licht für Düsseldorf?

Düsseldorf · In einem Pilotprojekt testet die Stadt Göttingen LED-Lampen, die nur bei Bedarf mit voller Kraft leuchten. CDU und FDP bitten die Verwaltung zu prüfen, ob dies auch für die Landeshauptstadt denkbar wäre. 7,8 Millionen Euro betragen die Düsseldorfer Energiekosten für Straßenbeleuchtung.

Wer zu Hause kein Licht mehr benötigt, schaltet es aus. Was privat selbstverständlich ist, gilt nicht für die Straßenbeleuchtung — zumindest bislang. Die Stadt Göttingen prüft aktuell in einem Pilotprojekt dimmbare LED-Straßenlaternen, die nach einem einfachen Prinzip arbeiten: Fahren Autos vorüber oder bewegen sich Spaziergänger, leuchten die Laternen mit voller Kraft. Tut sich auf den Straßen und Gehwegen in den Nachtstunden nichts, sinkt die Leuchtkraft auf 20 Prozent herab.

Ein Projekt, das womöglich auch für Düsseldorf geeignet ist, finden Mitglieder der CDU und FDP. Für die Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 23. März haben sie eine Anfrage gestellt, in der die Verwaltung gebeten wird zu prüfen, welche Erfahrungen die Niedersachsen bisher gemacht haben und ob es Fördermöglichkeiten gibt.

25 000 Euro für 15 Leuchten

Mit Einschätzungen hält man sich in der 100 000-Einwohner Stadt bislang noch zurück. "Wir warten zunächst das Ende der einjährigen Testphase ab", sagt Göttingens Stadtsprecher Detlef Johannson. Dann soll es genaueren Aufschluss darüber geben, unter welchen Rahmenbedingungen sich die derzeit noch deutlich teurere Technik lohnt.

Bisher habe es allerdings keine großen Beschwerden gegeben, die Anwohner hätten sich bei dem Start des Projektes vor einem Monat interessiert und aufgeschlossen gezeigt. Für 25 000 Euro hat die Stadt 15 alte Straßenleuchten gegen neue ausgetauscht. 40 Prozent der Kosten übernimmt das Bundesumweltministerium. Göttingen hatte sich zuvor in einem Bundeswettbewerb für die Förderung qualifiziert.

Die Stadt erhofft sich von dem mit dem Energieversorger E.ON Mitte AG umgesetzten Modell Einsparungen bei den Kosten für die Straßenbeleuchtung von mehr als 80 Prozent. Ein Wert, der den Düsseldorfer Haushalt bei einer flächendeckenden Realisierung erheblich entlasten würde. 7,6 Millionen Euro gab die Landeshauptstadt im Jahr 2008 für die Energie der Stadtbeleuchtung aus. Mit der stark diskutierten Umrüstung von Gaslaternen auf günstigere elektrische Straßenleuchten versucht die Stadt bereits, die Energiekosten zu senken.

Doch bleibt abzuwarten, ob die ausgeklügelte Technik des Göttinger Pilotprojekts sich als alltagstauglich erweist. 15 Sensoren pro Leuchte registrieren, ob es auf der Straße Bewegungen gibt. Fährt beispielsweise ein Auto in den Bereich, fährt die Lampe und drei weitere in Fahrtrichtung von rund sechs Watt auf 31 Watt hoch. Verbunden sind die Laternen mit einem drahtlosen Netzwerk, das einem W-LAN ähnelt. Die CO2-Einsparung soll bei 2,5 Tonnen liegen.

(RP)
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