Düsseldorf Geisel rechtfertigt die Personalie Hock

Düsseldorf · Kongress-Gesellschaft soll mehr Gewinn machen. Doch der neue Posten für die Ex-Bürgermeisterin kostet 180 000 Euro.

Gudrun Hock geht zu "Düsseldorf Congress Sport & Events" (DCSE).

Gudrun Hock geht zu "Düsseldorf Congress Sport & Events" (DCSE).

Foto: End

Trotz aller Kritik hält Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) seine Entscheidung, die frühere Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD) zur Geschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft "Düsseldorf Congress, Sport und Events" (DCSE) zu machen, für richtig.

"Sie ist dafür hervorragend qualifiziert", rechtfertigt er seine Entscheidung. Da die DCSE aus drei Gesellschaften zusammengelegt worden sei, sei eslegitim, dass für Hock neben Hilmar Guckert und Martin Ammermann nun ein dritter Geschäftsführerposten geschaffen wird. Die Stelle ist mit rund 150 000 Euro dotiert, plus Prämie, Büro und Dienstwagen.

Geisel betont aber, dass sich die Personalie am Ende positiv in den Geschäftszahlen der Gesellschaft niederschlagen soll. So werde er mit Hock abhängig vom kommerziellen Erfolg Zielvereinbarungen für die Gratifikation aushandeln. Zudem soll die Auslastung der Hallen verbessert werden. Die DCSE vermarktet zehn Veranstaltungsorte, zu denen das Congress Center Düsseldorf, die Hallen 6, 8a und 8b der Messe, Museum Kunstpalast, Station Airport, Mitsubishi Electric Halle, Esprit Arena, ISS Dome und das Burg-Wächter Castello gehören. "In einer attraktiven Stadt muss es möglich sein, die Hallen so auszulasten, dass die wirtschaftlichen Risiken möglichst begrenzt sind."

Geschäftsführer Hilmar Guckert rechnet für 2015 mit einer ausreichenden Belegung der Hallen. "Wir haben bereits reichlich Reservierungen und Vormerkungen, auch für internationale Top-Stars." Da die Buchungen noch nicht endgültig seien, könne er noch keine Namen nennen. Das sei zu diesem Zeitpunkt noch zu früh: "Die Verträge für das Folgejahr werden meistens im Herbst geschlossen." Manchmal sogar noch kurzfristiger. Für das Konzert der Rolling Stones im Juni dieses Jahres sei die Arena erst vier Monate vorher gebucht worden. Das Ziel für die Arena seien 2015 fünf Großveranstaltungen mit bis zu 50 000 Besuchern, hinzu kommen 17 Heimspiele der Fortuna.

Beim ISS Dome (bis 12 000 Plätze) rechnet Guckert mit 15 bis 20 Veranstaltungen. Das entspreche ebenso dem üblichen Schnitt. Hinzu kommen 26 Spiele des Eishockeyclubs DEG. Am häufigsten gebucht wird die Mitsubishi Electric Halle: 70 Veranstaltungen sind es dort im laufenden Jahr, nächstes Jahr werden es laut Guckert noch mehr. Die Größe mit 7500 Plätzen und die moderne Technik machen die Halle attraktiv. Am schwierigsten ist die Halle Burg-Wächter Castello zu bespielen. Weil die Multifunktionshalle in Reisholz werktags bis 17 Uhr der benachbarten Schule für Sportunterricht zur Verfügung steht, ist sie nur am Wochenende oder nach Rücksprache mit der Schule anders zu nutzen.

Derzeit macht die DCSE etwa 100 000 Euro Gewinn. Im Rathaus wird als Ziel eine Viertelmillion Euro genannt. Das Plus entspräche den Kosten für Hocks Posten.

(RP)
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