Düsseldorf Geisel setzt sich bei Messe durch

Düsseldorf · Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat gegen den Beschluss des Aufsichtsrates eine höhere Gewinnausschüttung der Messe durchgesetzt. Statt 6,5 Millionen werden nun 17 Millionen Euro gezahlt. Im Aufsichtsgremium hatte es darum einen Streit gegeben.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Foto: Anne Orthen

Der Aufsichtsrat kann jedoch von der Gesellschafterversammlung, in der die Eigentümer des Unternehmens zusammenkommen, überstimmt werden. Genau das tat Geisel: Nach dem Ende der Aufsichtsratssitzung setzte er, ohne dies vorher anzukündigen, seinen Willen als Haupteigentümer durch.

Hintergrund: Die Stadt (56,5 Prozent) und die hundertprozentige Stadttochter IDR (20 Prozent) halten die Messe-Mehrheit. Dem Land gehören 20 Prozent, der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer je 1,75 Prozent.

Geisel begründet sein Verhalten gegenüber unserer Redaktion damit, dass die Messe "extrem erfolgreich" sei und deren Geschäftsführung nichts gegen die höhere Ausschüttung gehabt habe. Deswegen müsse kein Projekt gestrichen und kein Kredit aufgenommen werden.

Die Aufsichtsräte, die gegen ihn gestimmt hätten, hätten als Anteilseigentümervertreter in seinen Augen pflichtwidrig und somit nicht im Interesse der Bürger gehandelt. Auch die Vertreter des hochverschuldeten Landes kritisierte er: "Sie nehmen neue Schulden in Milliardenhöhe auf und heben das Geld nicht auf, das auf der Straße liegt."

Die Messe Düsseldorf GmbH hat voriges Jahr bei 407 Millionen Euro Umsatz 71 Millionen Euro Gewinn nach Steuern gemacht. Der Konzerngewinn (inklusive Auslandstöchtern) lag bei 59 Millionen Euro.

(ujr)
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