Düsseldorf Geisel stoppt Pläne für teure Sanierung der Kämmerei

Düsseldorf · Die mit 21 Millionen Euro veranschlagte Sanierung der alten Kämmerei am Marktplatz ist vorerst vom Tisch. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat den Punkt von der Tagesordnung für die Ratssitzung am Donnerstag nehmen lassen.

Grund ist die aktuell angespannte Finanzlage der Stadt, wegen der Geisel das Projekt noch einmal prüfen lassen will. "Wir suchen eine Lösung, die für die Bedeutung des Gebäudes und für die notwendigen wirtschaftlichen Überlegungen der Stadt am sinnvollsten für diese Immobilie ist", sagt Geisel. Die Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP hatten vorgeschlagen, einen Verkauf zu versuchen.

Rund 300 Mitarbeiter von Kämmerei, Steueramt und Stadtkasse waren bis vor einigen Monaten in dem Gebäude auf der Südseite des Marktplatzes untergebracht. Der denkmalgeschützte Bau aus den 1950er Jahren, der zum Rathaus-Komplex gehört, steht inzwischen bis auf die Geschäfte im Erdgeschoss leer, die Ämter sind übergangsweise umgezogen. Dem Gebäudeamt zufolge ist eine Komplettsanierung nötig. Dach, Fassade, Fenster und Gebäudetechnik müssen instandgesetzt werden. Das Amt hatte, für die Politik überraschend, vor zwei Wochen eine Vorlage in den Bauausschuss eingebracht, die nun im Rat entschieden werden sollte. Die Sanierung sollte demnach schon im Herbst beginnen. Daraus wird nun nichts.

Unter Immobilien-Experten ist es strittig, welche Chancen ein Verkauf des Gebäudes hätte. Die Lage am Ende der Flinger Straße ist attraktiv, allerdings ist die Verkehrsanbindung problematisch. Zudem deutet sich an, dass ein Käufer zu hohen Investitionen bereit sein muss - das dürfte den Kaufpreis drücken.

(arl)
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