Düsseldorf Geisel verteidigt Vorstoß für Ober-Museumsdirektor

Düsseldorf · Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat am Dienstag einen offenen Brief mit 777 Unterschriften von Unterstützern der Kunsthalle erhalten - darunter reihenweise bekannte Namen von Künstlern wie Andreas Gursky, Katharina Sieverding und Thomas Schütte, Regisseur Sönke Wortmann oder Akademie-Rektorin Rita McBride.

Nach Ansicht von Thomas Geisel liegen die Positionen aber gar nicht weit auseinander. "Ich unterschreibe den Brief in großen Teilen auch", sagte er unserer Redaktion. "Ich ziehe die Einzigartigkeit und die besondere Rolle der Kunsthalle in keiner Weise in Zweifel."

Man dürfe dies aber nicht mit organisatorischen Fragen vermischen. Er wünsche sich eine stärkere Koordination der Museen, also auch Museum Kunstpalast, Kunstverein oder Hetjens-Museum. Dabei gehe es darum, Termine besser abzustimmen und gemeinsame Schwerpunkte in den Budgets anzustreben, etwa zum anstehenden 50-jährigen Bestehen der Kunsthalle. "Das kann dazu beitragen, das Profil der Häuser deutlicher in Erscheinung zu bringen." Geisel warnt, man dürfe in der Kultur nicht dazu kommen, "dass jeder seinen Besitzstand verteidigt, ohne dass er überhaupt in Frage gestellt wird".

Andrea Knobloch, die als eine der Verfasserinnen den Brief übergab, lobte die konstruktive Atmosphäre des Gesprächs. Man will weiter debattieren: Geisel hat zugesagt, im Januar zu einer Diskussion in das Ausstellungshaus zu kommen.

(arl)
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