Name und Nachricht Gerhard Vowe ... und die Politik im Netz

Düsseldorf · Wie groß ist die Macht des Internets? Verändern die sozialen Netzwerke die Politik, beeinflussen Twitter & Co. Wahlentscheidungen? Diese Fragen erforscht seit langem Gerhard Vowe, Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Uni. Morgen Abend (19 Uhr), zehn Tage vor der Landtagswahl in NRW, stellt er seine Ergebnisse in einem öffentlichen Vortrag im Haus der Universität am Schadowplatz vor.

Name und Nachricht: Gerhard Vowe ... und die Politik im Netz
Foto: Christoph Rau

Viele Wege führen zur Meinungsbildung. Aber mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn sich immer mehr Menschen in Internetforen und Blogs austauschen, statt Zeitungen zu lesen und Diskussionsrunden im Fernsehen zu verfolgen? Da ist viel von Filterblasen, Hasskommentaren und Falschnachrichten die Rede. Dieser Wandel der politischen Kommunikation sei bei einem Sachverhalt besonders spürbar: in der Flüchtlingskrise. Kein anderes Thema habe die Gemüter so stark bewegt, keines wurde so emotional aufgeladen diskutiert. Einerseits zeige sich in den sozialen Netzwerken die tiefe Kluft zwischen den Positionen. Andererseits könne sich jeder dort versichern, mit seiner Meinung nicht allein zu stehen. "Die sozialen Netzwerke sind das neue Nadelöhr, durch das politische Botschaften passen müssen."

Diese Kommunikation im Internet hatte, so Vowe, unmittelbare politische Konsequenzen auf das Wählerverhalten. "Eine Partei wie die AfD wäre ohne die sozialen Netzwerke nicht in diesem Maße aufgestiegen." Allerdings sieht der Wissenschaftler auch die andere Seite der Medaille: "Die positiven Aspekte überwiegen deutlich." Denn durch das Internet hätten Bürger totalitärer Staaten Zugang zu freier Presse, könnten sich besser informieren und Proteste organisieren. Ute Rasch

(RP)
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