Düsseldorf Gericht verhandelt Juwelenraub

Düsseldorf · Mit schweigenden Angeklagten hat das Landgericht am Donnerstag den Prozess um einen bewaffneten Überfall auf einen Juwelier (48) an der Bastionstraße begonnen. Im November hatten ein Mann und eine Frau dort nach Schmuckstücken gefragt, der Mann habe dann plötzlich eine Pistole gezogen, die Frau den Juwelier dann mit Reizgas niedergestreckt. Das Paar entkam damals mit Schmuckbeute im Verkaufswert von 100.000 Euro.

Laut Anklage sollen eine Frau (26) und ein Mann (25) aus Oberhausen diese Täter gewesen sein. Doch der Anwalt des Mannes erklärte am Donnerstag, sein Mandant habe mit dem Raub nichts zu tun, sei nur auf Polizeifotos irrtümlich als Täter bezeichnet worden.

Erst fünf Wochen nach dem Raubzug war das Paar der Oberhausener Polizei ins Netz gegangen. Der Mann hatte sich bei seiner Mutter versteckt, um der Festnahme zu entgehen. Beide sind außerdem verdächtigt, die Kasse eines Tabakladens in Bottrop geplündert zu haben sowie in einer Unterkunft für Asylbewerber einem anderen Bewohner mit vorgehaltenem Messer dessen Geld "zum Zocken" geraubt zu haben.

Trotz Hausdurchsuchungen bei beiden Verdächtigen fanden Ermittler aber keine Spur von der Beute aus dem Düsseldorfer Juwelenraub. Doch eine Zeugin hatte nach Veröffentlichung von Phantombildern des Täter-Paares sofort einen Hinweis auf die jetzt angeklagten Serben geliefert.

Die Bilder, nach den Angaben der Zeugen aus dem Juweliergeschäft am Computer gefertigt, seien "so gut wie Fotos des Beschuldigten" gewesen, lobte ein Oberhausener Polizeisprecher die Arbeit der Düsseldorfer Kollegen. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage bis Ende Mai vorgesehen.

(wuk)
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