Düsseldorf Gerresheimer AG wächst in den USA

Düsseldorf · Verpackungshersteller profitiert von steigendem Bedarf auf dem Medikamentenmarkt.

 Die Zentrale des Gerresheimer AG in der Airportcity. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzzuwachs von neun Prozent.

Die Zentrale des Gerresheimer AG in der Airportcity. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzzuwachs von neun Prozent.

Foto: Gerresheimer

Nach dem Verkauf der Röhrenglasproduktion und der größten Übernahme der Firmengeschichte, sieht sich Uwe Röhrhoff, Chef von Gerresheimer Glas, auf einem guten Weg für weiteres Wachstum. "Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft", sagt Röhrhoff bei der Präsentation der Bilanz. Für dieses Jahr rechnet er mit einem Umsatzwachstum von neun Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 28. April eine um zehn Cent auf 0,85 Euro je Aktie erhöhte Dividende vor.

Als einen wichtigen Wachstumstreiber sieht Gerresheimer den im vorigen Jahr übernommenen amerikanischen Marktführer für Kunststoffverpackungen und verschreibungspflichtige Tabletten, Centor. Durch den Kauf erhöhte Gerresheimer das Produktionsvolumen von 14 auf 15,5 Milliarden Produkten pro Jahr.

Abgesehen von dieser Übernahme investierte Gerresheimer mit 125,8 Millionen Euro neun Prozent des Umsatzes. So verspricht man sich auch in Schwellenländern, wo Gerresheimer gut vertreten ist und der Bedarf an Medikamenten steigt, gute Wachstumschancen. Für Produkte zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren baut das Unternehmen seine Produktionskapazitäten insbesondere in den USA und in Tschechien weiter aus, das Werk in Chicago, Sitz der Hauptproduktion, wurde erweitert. In Indien wurde ein neues Produktionsgebäude zur Herstellung von Injektionsfläschchen und Ampullen fertiggestellt. Die Produktion soll dort Ende 2016 starten.

Um das Geschäft weniger kapitalintensiv zu gestalten, hatte Gerresheimer das Röhrenglasgeschäft verkauft und damit die betriebenen Schmelzöfen um insgesamt acht auf nun 13 deutlich reduziert. Von dem bedarfsgerechten Zukauf des fertigen Röhrenglasgeschäfts verspricht sich das Unternehmen eine geringere Vorratshaltung. Zu- und Verkäufe werden auch in Zukunft ein Thema sein, kündigte Röhrhoff an.

(RP)
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