Düsseldorf Gesang am Kreisverkehr

Düsseldorf · Eine Kreuzung in Lohausen steht heute im Mittelpunkt der Adventsfeier von katholischer und evangelischer Kirche.

 Sie organisieren die gemeinsame Adventsfeier in Lohausen (v.l.): Pfarrer-Ehepaar Daniel und Ute Kaufmann, Klaus Krey von der Werbegemeinschaft und der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins, Siegfried Küsel.

Sie organisieren die gemeinsame Adventsfeier in Lohausen (v.l.): Pfarrer-Ehepaar Daniel und Ute Kaufmann, Klaus Krey von der Werbegemeinschaft und der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins, Siegfried Küsel.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Mitten im vorweihnachtlichen Trubel soll mit einer ungewöhnlichen Aktion in Lohausen wieder an die Wurzeln des Weihnachtsfestes und den Sinn der Adventszeit erinnert werden. Bereits zum fünften Mal wird heute an einem der belebtesten Punkte im Stadtteil, in unmittelbarer Nähe zum Kreisverkehr an der Niederrheinstraße gemeinsam Advent gefeiert.

"Der Zeitpunkt ist günstig, denn dann fängt das Kirchenjahr neu an, wird bald der erste Advent begangen. Die Adventszeit bietet eine große Chance zu klären, wo man im Leben steht, welche Rolle Gott in meinem Leben spielt und wie ich mit mir selber und meinem Nächsten zurechtkomme", sagt Pfarrer Daniel Kaufmann, von der evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth/Lohausen.

Zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie, dem Heimat und Bürgerverein Lohausen/Stockum und der Werbegemeinschaft Lohausen ist er an diesem Abend Gastgeber. Dann wird vor allen Dingen gemeinsam gesungen, kräftig unterstützt durch ein Bläserensemble. "Dabei kann man sehr gut Gemeinschaft erleben und auch Lieder wie 'Oh du fröhliche' haben Tiefgang, berichten sie doch vom Erscheinen Christi, der Menschwerdung Gottes", sagt Kaufmann. Zudem seien viele Lieder einfach noch bekannt, könnten spontan mitgesungen werden.

Wer nicht textsicher ist, erhält ein Liederheft, denn Kaufmann will, dass sich die Teilnehmer nicht einfach berieseln lassen, sondern aktiv werden. "Lieder sind ja auch eine Form von Gebeten, die zeigen, was Weihnachten wichtig ist", sagt der Pfarrer. Zwar wendet er sich gegen die immer stärker werdende Kommerzialisierung des Festes und den damit verbundenen Konsumrausch, dass sich die Werbegemeinschaft aber an der Feier beteiligt, ist für ihn kein Widerspruch. "Schenken in vernünftigen Relationen kann schön und durchaus christlich sein. Schließlich sind wir von Gott Beschenkte." Und so bekommen die Besucher auch ein so genanntes Bethlehem-Licht geschenkt. Die kleine Kerze und ein Text sollen zu Hause an die Aktion erinnern. Die besondere Einstimmung in den Advent kommt gut an. Obwohl einige Passanten nur kurz verweilen, kamen in den vergangenen Jahren immer rund 100 Bürger am Kreisverkehr zusammen. Gelegenheit, bei einem wärmenden Getränk miteinander ins Gespräch zu kommen, gibt es dann auch. "Wir hoffen auf gutes Wetter, denn bei Regen müssen wir die Veranstaltung in die Jonakirche verlegen. Das wäre schade, denn dort erregen wir nicht so viel Aufmerksamkeit und erreichen auch kaum neue Menschen", sagt der Pfarrer.

(brab)
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