Düsseldorf Gespinstmotten weben Bäume und Sträucher ein

Düsseldorf · Als seien sie in Spinnweben eingehüllt, sehen derzeit viele Sträucher und Bäume in Düsseldorf aus. Grund ist die Gespinstmotte: Deren Raupen leben unter den Weben, verstecken sich so vor Feinden, fressen das Grün und verpuppen sich anschließend. Schädlich ist das für die Pflanzen nicht, wie das Gartenamt der Stadt Düsseldorf mitteilt.

Gespinstmotten überziehen Bäume mit silbrigem Schleier
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Demnach suchen sich die Insekten vorzugsweise Vogelbeere, Traubenkirsche, Weißdorn, Pfaffenhütchen und Faulbaum als Rückzugsort aus und weben die Pflanzen mit Cellulosefäden ein. Eichen und Buchen bleiben dagegen verschont.

Geschützt vor ihren natürlichen Fressfeinden wie Vögel und Wespen können sie so ungestört die Blätter der Bäume und Sträucher verzehren. Das passiert vier Wochen lang — denn so lange dauert das Raupenstadium der Gespinstmotte an. Anschließend verpuppen sie sich und schlüpfen wenige Wochen später als Falter.

Diese wiederum legen ihre frischen Eier, aus denen die neuen Raupen im nächsten Jahr schlüpfen, wieder auf den Pflanzen ab. Da die Bäume aber nur insgesamt vier Wochen von den Raupen befallen sind, treiben sie danach wieder aus und das Grün wächst nach.

Auch deshalb würde der Einsatz von Pestiziden etwa durch die Stadtgärtner viel mehr Schaden anrichten als helfen, erklärt das Gartenamt der Stadt Düsseldorf. Zudem würden auch viele weitere Insekten getötet werden. Ferner dienen die Gespinstmotten den Fledermäusen als wichtige Nahrungsgrundlage.

Und zur Beruhigung aller Anwohner: Die Gespinstmotte frisst keine Kleidung an.

(born)
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