Düsseldorf Gläubige ehren die Reliquien des heiligen Apollinaris

Düsseldorf · Seit Tagen ziehen die bunten Fahnen auf dem Turm von St. Lambertus die Aufmerksamkeit der Düsseldorfer und ihrer Gäste auf sich. Sie gehören zur Festwoche, die - parallel zur großen Kirmes - zu Ehren des Düsseldorfer Stadtpatrons, des heiligen Bischofs und Märtyrers Apollinaris, veranstaltet wird. Seine Reliquien sind im Pfarraltar der Lambertus-Basilika zu finden. Gestern verließen sie ihren angestammten Platz in der Kirche. Auch das ist Tradition. Die Gesellschaft Reitercorps Wilhelm Marx trug im Anschluss an ein Festhochamt den Schrein des Apollinaris sowie die Reliquien von Pankratius und Willeicus durch die Straßen der Altstadt.

Auch wenn über den historischen Apollinaris keine genauen Lebensdaten überliefert sind, gedenkt Düsseldorf dem Stadtpatron jedes Jahr eine ganze Woche lang rund um den Gedenktag am 20. Juli. Einer der Höhepunkte - neben Vesper und Morgengebeten - ist eben jene Prozession. Dem öffentlichen Glaubensbekenntnis ging ein vom bald scheidenden Stadtdechanten Rolf Steinhäuser zelebriertes Festhochamt in der voll besetzten Basilika voraus. Zahlreiche Gläubige mussten stehen. Der Stiftschor sorgte mit der "Spatzenmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart für einen festlichen Rahmen. In seiner Predigt dankte Dominikanerpater Manuel Merten allen Besuchern, dass sie das Gedenken an den Stadtpatron so lebendig halten.

Das Interesse der Düsseldorfer zeigte sich dann auch bei der Prozession selbst. Einige Menschen blieben stehen. Vor allem Touristen waren - darauf angesprochen - über den Zusammenhang zwischen Stadtpatron und Kirmes überrascht, sucht man den Namen "Apollinaris" in Verbindung mit der großen Rheinkirmes im öffentlichen Raum doch meist vergeblich.

(RP)
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