Düsseldorf Glocke für Madagaskar gegossen
Düsseldorf · In einer mobilen Werkstatt an der Markuskirche war das Entstehen zu sehen.
Das Geläut zum Gottesdienst in der Markuskirche hatte gestern eine besondere Bedeutung: Es galt, eine neue Glocke vorzustellen und zu feiern, die die evangelische Markuskirchengemeinde hatte gießen lassen. Passend zum Ereignis war das Umfeld des Glockenturms zur Gießerwerkstatt hergerichtet worden. Glockengießer Peter Glasbrenner hatte dort für drei Tage ab Freitag seine mobile Werkstatt stationiert, um die etwa 50 Zentimeter hohe und 60 Kilogramm schwere Glocke mit dem Ton A zu gießen. Die Düsseldorfer hatten sie für ihre Partnergemeinde auf Madagaskar in Auftrag gegeben. "Die Gemeinde dort konnte sich den Wunsch nach einer Glocke nicht erfüllen, so haben wir geholfen", sagte Pfarrer Michael Opitz.
Wegen der Partnerschaft wollte die Gemeinde auch kein unpersönliches Geschenk machen. "Statt irgendwo eine Glocke zu bestellen und ungesehen zum Bestimmungsort transportieren zu lassen, sollte die Markusgemeinde ihr Entstehen mitverfolgen", sagt Michael Braun vom Partnerschaftsteam. So kam Glockengießer Peter Glasbrenner ins Spiel, der mit seiner mobilen Werkstatt zu den Auftraggebern fahren kann und am Ort gießt.
Viele Gemeindemitglieder hatten die einzelnen Arbeitsschritte am Wochenende persönlich beobachtet. Und auch auf Madagaskar konnten die Menschen das Gießen verfolgen - per Skype-Kamera, berichtet Braun. Das festige das Gemeinschaftsgefühl.
Ebenso wie die gemeinsamen Bemühungen für die Finanzierung der etwa 4000 Euro für das Herstellen der Glocke einschließlich Transport. Zu einem Besuch in der Landeshauptstadt hatten die Partner aus Madagaskar zum Beispiel Waren wie Gewürze und Körbe mitgebracht, die in Düsseldorf verkauft wurden, und die Düsseldorfer hatten im Gegenzug Altmetall gesammelt - vom Zahngold bis zum Garagentor, erklärt Braun. Die Idee dahinter: Altmetall klingt und soll der Glocke nutzen - die aber natürlich schöner klingt.
