Düsseldorf Görres-Schüler werden zu Hautkrebs-Experten

Düsseldorf · Während einer Projektphase beschäftigten sich die Gymnasiasten mit den Risiken der UV-Strahlung.

 Felix Garten (Barmer), Marie-Susanne Weigelt (Görres-Schülerin), Irina Bieden und Margret Schrader (beide Krebsgesellschaft NRW, v.l.)

Felix Garten (Barmer), Marie-Susanne Weigelt (Görres-Schülerin), Irina Bieden und Margret Schrader (beide Krebsgesellschaft NRW, v.l.)

Foto: Andreas Endermann

Rund 228.000 Menschen erkranken hierzulande jedes Jahr an Hautkrebs. Eine beängstigend hohe Zahl, wie Felix Gathen von der Barmer Krankenkasse findet. "Es ist erschreckend, wie schlecht die Menschen informiert sind." Um das zu ändern, hat die Barmer den Wettbewerb "The big burn theory" ins Leben gerufen. Schulklassen aus NRW werden jedes Jahr eingeladen, sich intensiv mit dem Thema Hautkrebs auseinanderzusetzen und bei einer Online-Challenge Punkte zu sammeln.

Genau das taten jetzt Neuntklässler des Görres-Gymnasiums mit ihrem Differenzierungskurs "Angewandte Naturwissenschaften" und errangen prompt den ersten Platz im Wettbewerb. Während der Projektphase hatten sich die Schüler mit dem Thema Haut und Haare und mit den Risiken der UV-Strahlung beschäftigt. Sie stellten eine eigene Sonnencreme her und konnten an UV-sensiblen Flyern die Wirkung der Sonne beobachten. Ganz neu sei das Thema für sie nicht gewesen, erzählt Gleb (16). "Wir haben uns vorher schon mit dem Thema Haut und UV-Strahlung beschäftigt." Natürlich hätten sie schon mitbekommen, dass Sonnenstrahlung gefährlich sei, berichtet der Schüler. "Wir wussten aber nicht warum." Was ist UV-Strahlung? Was macht sie? Wie verändert sie die Zellen? Diese Fragen können die Jugendlichen jetzt jedem beantworten. "Wir haben viel dazugelernt", meint Frieda (15). "Ich bin sehr dankbar, dass wir das gemacht haben. Es ist schon bedenklich, dass dieses Thema in der Schule sonst nicht so besprochen wird."

Auch bei Gleb hat der Wettbewerb Eindruck gemacht. "Das Wissen verändert einen für den Rest des Lebens", sagt der 16-Jährige. "Mir ist jetzt klar, wie hoch das Hautkrebs-Risiko ist". Daher achte er jetzt viel mehr auf UV-Skalen und creme sich häufiger ein. "Ich laufe jetzt mit offeneren Augen durch die Welt", sagt er und lacht. Trotzdem habe der Hautschutz auch seine Grenzen. "Einen Hut werde ich im Sommer nicht tragen. Und auf T-Shirts oder kurze Hosen verzichte ich auch nicht", meint der Jugendliche. Aber zum Hautkrebs-Screening geht der 16-jährige Gymnasiast schon jetzt regelmäßig. "Ich habe mich bisher noch nicht untersuchen lassen, aber das werde ich nachholen", sagt Frieda.

(RP)
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