Düsseldorf Breite Mehrheit für Tour-Finanzierung

Düsseldorf · Breite Mehrheit für Tour-Finanzierung Die Stadt muss die Ausrichtung des "Grand Départ" der Tour de France nicht absagen. Zumindest für dieses Jahr ist die Finanzierung für die Organisation und fällige Lizenzgebühren für die Veranstaltung, die vom 29.Juni bis 2. Juli 2017 stattfindet, gesichert. Der Stadtrat gab mit breiter Mehrheit grünes Licht, nur die FDP stimmte dagegen.

 Die Veranstaltung kann im Sommer 2017 in Düsseldorf stattfinden.

Die Veranstaltung kann im Sommer 2017 in Düsseldorf stattfinden.

Foto: dpa, sn mr

Nach Monaten des Streits hat der Stadtrat diesmal in relativer Harmonie und mit sehr breiter Mehrheit aus CDU, SPD, Grünen, Freien Wähler/Tierschutzpartei, AfD und Republikaner zugestimmt, außerplanmäßig 3,1 Millionen Euro für den "Grand Départ" 2017 in den laufenden Haushalt einzustellen. Dem stehen nach nach Angaben der Stadtspitze Einnahmen durch Sponsoren in Höhe von 2,1 Millionen Euro gegenüber. Der Großteil dieser Summe kommt von städtischen Töchtern: Der Flughafen hat 500.000 Euro zugesagt, von der Messe wir eine Million Euro erwartet. Auf Drängen der CDU wurde der städtische Zuschuss 2016 auf eine Million Euro halbiert. Im Gegenzug stimmte die größte Oppositionsfraktion diesmal zu.

Allerdings kritisierte CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt das Verfahren. Anders als etwa die Stadtspitze in Meerbusch, die sich auch um einen Teil des Tour-Starts bewirbt, habe Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) erst einen Ratsbeschluss erzwungen und sich dann erst um Sponsoren gekümmert. Deshalb habe seine Fraktion darauf gepocht, eine Kostenbremse einzubauen. Man müsse zudem anerkennen, dass es bei der Kostenreduzierung und der Transparenz der Kalkulation Verbesserungen gebe.

Tour de France: Pressekonferenz zum Tour Start 2017 in Düsseldorf
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Foto: dpa, mjh fdt

Einzig die FDP blieb beim Nein, sie kritisiert die hohen Kosten. "Für ein Fahrradwochenende müssen wir zig Millionen Euro hinlegen", sagte Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Gleichzeitig liege bei den Stadtfinanzen und Schulsanierungen vieles im Argen. Geisel habe "brutal durchgezogen, dass städtische Töchter Geld geben". Der Höhepunkt dieser Posse sei, "dass die Opposition Ihnen jetzt das Gesäß rettet". Die CDU lasse Geisel im Streit um Ausschüttungen der Stadtsparkasse seit eineinhalb Jahren hängen, sei aber bei der Tour "geschmeidig wie ein Kinderpopo". Die spannende Frage sei, was die CDU mache, wenn die nicht etatisierte Million Euro nicht durch Sponsoren aufgebracht werden könne. Es gebe für diesen Fall kein Druckmittel. Auch die Linkspartei forderte, keine städtischen Mittel für die Tour zu geben, entschied sich aber — wie der Pirat - für Enthaltung. Insgesamt sind für die dreitägige Veranstaltung 11,2 Millionen Euro angesetzt, 4,9 Millionen Euro sind noch ungedeckt. Die restliche Summe soll in den Haushaltsplan 2017 gestellt werden.

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