Düsseldorf Große Umbau-Pläne für die Arena

Düsseldorf · Falls Düsseldorf den Zuschlag als ein Austragungsort der Fußball-EM 2024 bekommt, müssten Millionen in das Stadion investiert werden. Im Fokus stehen die VIP-Plätze und das Pressezentrum. Auch temporäre Lösungen sind denkbar.

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Die Landeshauptstadt will mit der Esprit-Arena einer von zehn Austragungsorten der Fußball-Europameisterschaft Euro 2024 werden und hat offiziell ihre Bewerbung eingereicht. Düsseldorf ist damit eine von 14 interessierten Städten, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gestern mitteilte. Die Auswahl soll bis September getroffen werden. Im Fall eines Zuschlags müsste an der Arena vieles umgebaut und vergrößert werden - die Kosten könnten bei bis zu 3,5 Millionen Euro liegen.

 In den Bereichen K2 bis K5 an der Westseite der Arena können 900 neue Vip-Plätze entstehen.

In den Bereichen K2 bis K5 an der Westseite der Arena können 900 neue Vip-Plätze entstehen.

Foto: nic

Allerdings existiert eine parallele Planung mit temporären Lösungen. Damit könnte nach Einschätzung der Arena-Manager ein sechsstelliger Betrag gegenüber der dauerhaften Variante eingespart werden. Im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit der Arena geben sie sich zuversichtlich: "Das Stadion ist in einem Top-Zustand", sagt Hilmar Guckert, Sprecher der Geschäftsführung von Düsseldorf Congress. "Wir könnten uns mit ihm auch so bewerben, wie es ist." Allerdings zeige man in der Bewerbung, dass man bereit sei, noch mehr zu bieten.

So sollen VIP- und Pressebereich für die Euro maßgeblich erweitert werden. Gut 2200 VIP-Plätze bietet die Arena aktuell, mit den Umbauten können es 4500 werden. Davon würden 1500 in Zelten untergebracht, für die restlichen gibt es verschiedene Ansätze. Im Blick hat man bei der Arena etwa die Bereiche K2 bis K5 auf der Westseite: Wo sich sonst in der Halbzeitpause die Fortuna-Fans mit Getränken versorgen, könnten neue VIP-Sitze entstehen. "Hier sind 900 Plätze möglich", sagt Martin Ammermann, Geschäftsführer bei Düsseldorf Congress: "Toiletten und Türen sind auch schon vorhanden." Die Kioske des Bereichs könnten mit wenig Aufwand zu Bars umgebaut werden. Weitere Plätze würden auf der gegenüberliegenden Stadion-Seite im Unterrang gebaut.

 Eine der privaten VIP-Lounges der Arena.

Eine der privaten VIP-Lounges der Arena.

Foto: Nicole Lange

Guckert und Ammermann argumentieren, dass viele Umbauten auch unabhängig von der Euro-Bewerbung angedacht seien. "Es gibt eine Entwicklung zu einem differenzierten Angebot zwischen normalen Plätzen und teuren Business-Seats", so Guckert. Solche Pläne könnten auch für große Konzerte interessant sein. "Die Umbauten können uns helfen, ein differenzierteres Spektrum von Preiskategorien anzubieten." Dazu kommt das Firmengeschäft: Schon jetzt finden viele Konferenzen im Business-Club statt, "der Blick auf das Feld der Arena beflügelt ja auch kreativ", sagt Guckert. Geschlossene Business-Flächen könnten dieses Geschäftsfeld aus seiner Sicht stärken. Die Euro-Bewerbung sei ein "Katalysator" für diese Entwicklung.

 Der Arena war schon häufiger Austragungsort für Fußball-Länderspiele. Am 3. September 2014 trat das deutsche Team in einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien an.

Der Arena war schon häufiger Austragungsort für Fußball-Länderspiele. Am 3. September 2014 trat das deutsche Team in einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien an.

Foto: dpa

Der Raum, in dem die Pressekonferenzen nach Fortuna-Spielen stattfinden, ist mit 80 Plätzen deutlich zu klein für eine EM und würde auf rund 200 Plätze erweitert. Als Alternative gilt ein neues Pressezentrum im Nord-West-Bereich des Stadions. "Komplett würde das während der EM allerdings auch nicht reichen, wir würden zusätzlich ein Zelt aufstellen", sagt Ammermann. Punkte könnte die Arena aus seiner Sicht mit dem Aspekt Sicherheit machen. Im Stadion wurde bereits Ende 2014 die "Skybox" in Betrieb genommen: eine zentrale Einsatzleitzentrale, in der Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sitzen und sich während einer Veranstaltung austauschen können. Dieser Inter-Orga-Raum vereinfache es, Notfallmaßnahmen zu ergreifen. "Das ist auch Teil der Ausschreibung, und wir erfüllen es schon", so Guckert.

(RP)
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