Düsseldorf 15 Festnahmen bei Großrazzia

Düsseldorf · Mit einer Großrazzia ist die Polizei am Dienstagabend im Düsseldorfer Bahnhofsviertel gegen organisierte Kriminelle vorgegangen. Mehr als 200 Beamte durchsuchten zeitgleich zwölf Cafés, Shisha-Bars, Spielhallen und Casinos, die im Rahmen früherer Ermittlungen auf dem Radar der Fahnder aufgetaucht waren. Es gab 15 vorläufige Festnahmen.

Düsseldorf: Razzia im Bahnhofsviertel
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2015: Razzia im Düsseldorfer Bahnhofsviertel

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Foto: Gerhard Berger

Es geht um Einbrüche, Taschen- und Gepäckdiebstähle, um Straßenraub. Die Polizei will solche Taten nicht nur verhindern: In einem Schwerpunkt-Projekt habe sie sich zum Ziel gesetzt "Täter zu identifizieren, ihre Herkunft und Unterschlüpfe aufzuklären und die Absatzmärkte ausfindig zu machen", sagte Kriminaldirektor Roland Wolff am Dienstagabend, der den Einsatz leitete.

Die zwölf durchsuchten Lokale, in denen bis in die Nacht 213 Gäste und Angestellte überprüft wurden, stehen im Verdacht, Treffpunkte einschlägiger Klientel zu sein. "Dort können Straftaten verabredet und Beute umgesetzt werden", so Wolff. Rund um den Hauptbahnhof hat sich nach Einschätzung der Ermittler ein "soziales, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum" gebildet, dass den Tätern als sogenannter Rückzugsraum diene.

15 Personen wurden vorläufig festgenommen. Bei einem 31-Jährigen fanden die Beamten Drogen. Er war bereits mit einem Haftbefehl zur Abschiebung gesucht worden. Die anderen 14 Festnahmen richteten sich gegen Personen im Alter von 19 bis 59 Jahren. Bei allen besteht der Verdacht, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten.

Ein Haftbefehl wurde vollstreckt, der durch eine Zahlung von 2000 Euro abgegolten werden konnte. Es wurden zahlreiche ordnungsrechtliche Verstöße durch das Ordnungsamt festgestellt und Anzeigen gefertigt.

Die Polizei diese Wohlfühlzone der zumeist reisenden Diebe durch wiederkehrende Kontrollen, an denen auch am Dienstag der Zoll und einige städtische Ämter (darunter Ordnungsamt, Gewerbeaufsicht und Ausländerbehörde) beteiligt waren, nicht nur aufmischen und möglichst auch verkleinern. "Wir hoffen zudem, neue Erkenntnisse über die handelnden Personen zu gewinnen und die örtlichen Strukturen besser nachvollziehen zu können", sagte Wolff. Solches Hintergrundwissen wiederum ist wichtig, um später in konkreten Fällen auch gerichtsfeste Beweisketten ermitteln zu können.

(sg)
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