Düsseldorf Grüne gegen Sparpläne in Kultur

Düsseldorf · In der Diskussion um Einsparungen in den Kulturinstituten melden sich jetzt die Grünen zu Wort – und üben deutliche Kritik an der Stadtspitze. Ratsfrau Marit von Ahlefeld bemängelt, dass die Verwaltung "von oben herab" in die Institute eingreifen wolle, ohne die Betroffenen einzubinden. "Den Instituten wird pauschal unterstellt, dass sie altmodisch sind", sagt von Ahlefeld. "Dabei wird dort schon erfolgreich modernisiert."

Stadt Düsseldorf vergibt Kultur-Förderpreis
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In der Diskussion um Einsparungen in den Kulturinstituten melden sich jetzt die Grünen zu Wort — und üben deutliche Kritik an der Stadtspitze. Ratsfrau Marit von Ahlefeld bemängelt, dass die Verwaltung "von oben herab" in die Institute eingreifen wolle, ohne die Betroffenen einzubinden. "Den Instituten wird pauschal unterstellt, dass sie altmodisch sind", sagt von Ahlefeld. "Dabei wird dort schon erfolgreich modernisiert."

Seit mehreren Wochen ist bekannt, dass die Stadtverwaltung über Umstrukturierungen und Einsparungen bei den städtischen Kulturinstituten nachdenkt. Leitungsstellen oder ganze Arbeitsbereiche sollen zusammengelegt werden. Dadurch soll nach den Plänen der Stadtspitze der Kulturetat wirksamer eingesetzt werden.

Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hatte in einem RP-Interview die Umstrukturierungen begrüßt. Sie meint, so könnten die Einrichtungen "fit für die Zukunft" werden. Sie sagte in dem Gespräch auch, die Gefahr sei da, "dass man sich in Instituten einigelt und hofft, in Ruhe gelassen zu werden." Von Ahlefeld hält dies für eine ungerechtfertigte und abwertende Unterstellung. Die Institute seien längst dabei, sich zu entwickeln. "Strack-Zimmermann hat keine glückliche Art, über Kultur zu reden", meint von Ahlefeld, die stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses ist.

Die Grünen fordern, stattdessen die Institute zu Wort kommen zu lassen. Sie wollen einen "Runden Tisch", an dem die Leiter der Institute teilnehmen. Auf diese Weise sollen die Einrichtungen voneinander lernen, wie sie sich zum Beispiel besser auf junge Zielgruppen einstellen können.

Wie die Stadtverwaltung weiter verfahren will, ist noch nicht klar. Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU) hatte im Kulturausschuss erklärt, das geplante Gutachten über das Museum Kunstpalast sei richtungsweisend. Die Unternehmensberater Boston Consulting analysieren zurzeit das von Bau- und Wirtschaftsproblemen geplagte Museum. Die Idee für dieses Gutachten kam vom Hauptsponsor des Museums, dem Energiekonzern Eon. Ratsfrau von Ahlefeld sieht in diesem Gutachten einen "neoliberalen Ansatz", den sie ablehnt. Sie bemängelt, dass die Wirtschaftsprüfer keine Ahnung von Kultur hätten. "Die Kultur ist ein besonderer Bereich, den man nicht einfach unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten kann", meint sie. "Wenn Boston Consulting unbedingt tätig werden will, sollen sie lieber im Büro des Oberbürgermeisters nach Sparmöglichkeiten suchen", sagt von Ahlefeld.

(RP/top)
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