Düsseldorf Grüne setzen Gespräche mit CDU aus
Düsseldorf · Die Partei will sich vorerst auf die Sondierung einer Ampel konzentrieren.
Nach dem deutlichen Sieg von Thomas Geisel (SPD) bei der OB-Stichwahl wollen die Grünen vorerst nur noch die Möglichkeit einer Ampelkoalition mit SPD und FDP sondieren. Die Gespräche mit der CDU sollen ausgesetzt und nur im Falle eines Scheiterns der Ampel fortgesetzt werden. Diesen Vorschlag für das weitere Vorgehen machte die Verhandlungsdelegation gestern Abend den Parteimitgliedern bei einer Versammlung in der St.-Peter-Schule in Friedrichstadt. Die Mitglieder stimmten einstimmig zu.
Auch für eine mögliche Zusammenarbeit mit SPD und FDP sehen die Grünen allerdings noch viele Hürden. Sondieren bedeute lediglich "vorsichtig erkunden", betonte die Sprecherin des Kreisvorstands, Mona Neubaur, vor den Mitgliedern, Im ersten Gespräch aller drei Parteien am Nachmittag habe man sich nur auf oberflächlichem Niveau ausgetauscht und einen ersten Überblick über die Themen vorgetragen, die den Grünen wichtig sind. Die dünne Mehrheit, die das Bündnis im Rat hätte, verlange aber Verlässlichkeit. Nun gelte es in weiteren Gesprächen zu klären, ob sich ein stabiles Bündnis erreichen lasse. Bevor die Grünen Verhandlungen über eine Koalition beginnen, müssen die Mitglieder erneut zustimmen. Dies könnte bei der Versammlung am 30. Juni geschehen.
Bei den Grünen herrscht die Ansicht vor, dass die eigenen Wähler bei der Stichwahl am Sonntag mit deutlicher Mehrheit für Geisel votiert haben. Es entspreche deshalb dem Wählerwillen, zunächst eine Ampel zu sondieren, sagte Delegations-Mitglied Monika Düker bei der Versammlung.
Die Grünen wollen sich in den Sondierungsgesprächen aber in keinem Fall unter Zeitdruck setzen lassen - auch, wenn eine große Koalition als Mehrheit ohne grüne Beteiligung nicht ausgeschlossen ist. Sie gehen davon aus, dass bis zur ersten Ratssitzung am 3. Juli noch kein Bündnis gefunden ist.
