Düsseldorf Gutachter: Pfandringe erhöhen Verschmutzung

Düsseldorf · Durch Ringe um Mülltonnen will die Ampel-Kooperation den Flaschensammlern das Wühlen im Müll ersparen - in der Praxis hat diese Idee aber offenbar große Nachteile. Das zeigte der Bericht von Gutachter Rüdiger Reuter im Umweltausschuss.

 Pfandringe werden auch in Düsseldorf getestet.

Pfandringe werden auch in Düsseldorf getestet.

Foto: Markus Diefenbacher

Er hatte in Köln im Frühjahr und Winter jeweils drei Wochen lang die Situation der Abfallbehälter mit Pfandring mit der von solchen ohne verglichen.

Seine Erkenntnisse: Das Gewicht der Abfälle in den Tonnen war durch die Pfandringe nur in sehr geringem Maß gesunken. Dafür wiesen die Standorte eine höhere Verschmutzung aus. Die Vorrichtungen laden offenbar dazu ein, Kaugummis, Zigarettenkippen und Kaffeebecher abzulegen. Auch Fahrräder wurden angekettet. Bei der Leerung und beim Reinigen der Abfalleimer erhöhte sich der Zeitaufwand.

Die Idee hatte im vergangenen Sommer für einige Aufregung gesorgt. SPD, Grüne und FDP sprachen sich damals in einer hitzig geführten Debatte dafür aus, die Pfandringe in einem einjährigen Pilotprojekt zu testen. Die Vorrichtungen gibt es bereits in mehreren Städten. Neben den Vorteilen für Flaschensammler erhoffen sich die Befürworter mehr wiederverwendete Flaschen und weniger Probleme mit Scherben. Der Entschluss wurde damals knapp mit zehn zu neun Stimmen gefasst. CDU, Linke und Tierschutzpartei/Freie Wähler lehnten ab. Rüdiger Gutt (CDU) plädierte dafür, erst die Ergebnisse der Kölner Untersuchung abzuwarten. Auch die Antragsteller wollten sich den Bericht anhören.

Wie es jetzt weitergeht, ist unklar. Wortmeldungen gab es nach dem Vortrag keine. Dafür betretene Mienen bei den Befürwortern, das Schmunzeln einiger Gegner sprach für sich. Der Ausschussvorsitzende Philipp Tacer erklärte, man werde überlegen, wie man mit dem Thema weiter arbeiten könne.

(stz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort