Hacker-EM in Düsseldorf "Die jungen Leute wollen die Welt besser machen"
Düsseldorf · Die deutsche "Hacker-Nationalmannschaft" hat bei der Europameisterschaft in Düsseldorf den dritten Rang belegt. Über den Wettbewerb und die Szene sprachen wir mit "Nationaltrainer" Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internetsicherheit an der Westfälischen Fachhochschule Gelsenkirchen.
Herr Pohlmann, wie bewerten Sie das Abschneiden?
Norbert Pohlmann: Für uns ist das ein großer Erfolg. Aber noch viel wichtiger ist es zu sehen, dass es so viele junge Leute gibt, die die Fähigkeiten haben, die wir so dringend brauchen.
Wie meinen Sie das?
Pohlmann: Es gibt im Bereich IT-Sicherheit unendlich viele Probleme. Und immer wieder stehen wir vor der Frage: Wie kriegen wir die nur alle gelöst? Unser Ziel muss es sein, den Prozess der Digitalisierung sicherer zu machen.
Warum ist das von so großer Bedeutung?
Pohlmann: In ihrem Berufsleben werden diese jungen Menschen permanent in einem Wettstreit stehen. Ihre Aufgabe wird es sein, unsere Systeme zu beschützen. Andere werden versuchen, sie anzugreifen. In einem Cyber-War werden Hacker von außen versuchen, unsere Versorgung mit Energie oder Lebensmitteln lahmzulegen. Dagegen müssen wir unsere Infrastruktur schützen..
Ist es für die Hacker nicht viel lukrativer, auf die "dunkle Seite" zu wechseln?
Pohlmann: Eigentlich reden wir nicht von Hackern. Für uns sind die zehn deutschen Teilnehmer Cyber-Security-Talente, die sich aus 1024 Bewerbern bundesweit durchgesetzt haben. Sie können um die Ecke denken, sie können kombinieren. Und bei all dem legen wir großen Wert darauf, dass sie bei der Challenge nicht nur am Rechner arbeiten, sondern auch darstellen, was wir künftig an unseren Systemen verbessern müssen. Diese jungen Leute wollen die Welt besser machen.