Düsseldorf Händler jubeln über stärksten Einkaufssamstag des Jahres

Düsseldorf · Der letzte Samstag vor Heiligabend hat die Erwartungen des Einzelhandels voll erfüllt und war der wohl stärkste des Jahres. "Die Händler in Düsseldorf waren sich einig, dass die Geschäfte hervorragend liefen", sagte Anne Linnenbrügger-Schauer vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen: "Es war überall voll."

 Auf der Schadowstraße war es am Samstag zeitweise so voll, dass man sich nur mit Mühe den Weg von einem Geschäft zum nächsten bahnen konnte.

Auf der Schadowstraße war es am Samstag zeitweise so voll, dass man sich nur mit Mühe den Weg von einem Geschäft zum nächsten bahnen konnte.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Händler wollten keine konkreten Umsatzzuwächse benennen, lobten aber sowohl die Kundenfrequenz als auch die Kaufbereitschaft. "Das war der verkaufsstärkste Tag des Jahres", sagte Lars Thiele, Geschäftsführer des Kaufhofs an der Königsallee: "Wir sind wirklich mehr als zufrieden." Der Ansturm war demnach so groß, dass der Filialchef selbst lange an der Kasse stand - wie seine Kollegin Johanna Groeneweg-de Kroon aus der Filiale am Wehrhahn, die ebenfalls im Verkauf half. Sie beobachtete, dass viele Belgier und Niederländer als Einkaufstouristen unterwegs waren.

Dass deren Zahl nochmals gestiegen ist, dürfte mit dem Ende einiger Baustellen rund um die Schadowstraße zusammenhängen. Schon vor dem Start des Weihnachtsgeschäftes hatten die Händler sich zuversichtlich gezeigt, dass auswärtige Besucher wieder besser den Weg zur Haupteinkaufsstraße finden. "Ich habe von meinen Mitarbeitern gehört, dass sie viel englisch sprechen mussten", sagte auch Thomas Görner von Foto Koch. Insgesamt sei es wohl der wichtigste Tag im Jahr gewesen - und auch besser als der letzte Adventssamstag des vergangenen Jahres.

 Auf der Heinrich-Heine-Allee bildeten sich lange Staus, zeitweise musste der Kö-Bogen-Tunnel gesperrt werden.

Auf der Heinrich-Heine-Allee bildeten sich lange Staus, zeitweise musste der Kö-Bogen-Tunnel gesperrt werden.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Ob der dritte oder vierte Adventssamstag der stärkste wird, hängt Experten zufolge davon ab, wie die Feiertage liegen. Weil diesmal Heiligabend auf einen Samstag fällt, war das letzte Adventswochenende das beliebteste. Der dritte Advent lag noch zu weit weg vom Fest, zumal der Trend zum späten Geschenke-Kauf geht. Auch das Wetter war für den Handel perfekt: Etwa 3 Grad und trockene Witterung machten die Innenstadt nicht so ungemütlich, dass man zuhause bleiben und von der Couch aus Geschenke ordern wollte. Gleichzeitig war es kühl genug, um Lust auf Weihnachten zu machen und speziell den Verkauf warmer Winterjacken, Schals und Mützen anzukurbeln. Das allerdings mehr für den eigenen Bedarf, so Linnenbrügger-Schauer. Als Geschenke seien - neben Spielzeug - dieses Jahr besonders Handtaschen gefragt. Im Bereich Unterhaltungselektronik gibt es zudem einen neuen Trend: "Es wurden viele Drohnen verkauft", so die Expertin. Die Elektronikhändler hatten auch außerhalb der Innenstadt guten Zulauf - etwa Saturn im B8-Center in Flingern. Filialleiter Franceso Faupel sagte, viele Kunden hätten sich trotz des Trubels gerne beraten lassen, andere seien mit klaren Vorstellungen in den Markt gekommen.

 Nicht nur gucken; Viele Kunden waren mit Einkaufstaschen bepackt.

Nicht nur gucken; Viele Kunden waren mit Einkaufstaschen bepackt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Etwas Wehmut mischte sich in die Samstagsbilanz des Wäschegeschäfts Bornemeyer an der Schadowstraße, das im März schließt. "Der Laden ist komplett voll", sagte Inhaberin Karin Bornemeyer. Viele Stammkunden nutzten offenbar die Gelegenheit, noch einmal ihre Weihnachtseinkäufe dort zu erleben. "Viele sagen, dass sie uns vermissen werden", so Bornemeyer: "Das ist natürlich schön."

(RP)
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