Düsseldorf Händler leiden unter den Folgen des Orkans

Düsseldorf · Die Schäden des verheerenden Unwetters vom Pfingstmontag sind nahezu beseitigt - die Folgen aber sind noch immer zu spüren: Friedhofsgärtner haben kaum Kunden, einige Wochenmärkte sind gesperrt. Aber die Schäden auf dem Minigolfplatz sind beseitigt.

 Je länger die Friedhöfe - hier der Nordfriedhof - geschlossen bleiben, desto schwieriger ist die Lage der Gartenbetriebe.

Je länger die Friedhöfe - hier der Nordfriedhof - geschlossen bleiben, desto schwieriger ist die Lage der Gartenbetriebe.

Foto: Hans-Jürgen bauer

Je länger die Friedhöfe geschlossen bleiben, desto schwieriger wird die wirtschaftliche Lage der Garten- und Blumenbetriebe. Denn kaum jemand kauft noch Blumen. "Ohne Besucher der Friedhöfe auch keine Kunden", bringt es Josef Vell auf einen knappen Nenner. Der Inhaber einer Gärtnerei am Nordfriedhof verzeichnet einen starken Rückgang der Verkaufszahlen.

Normalerweise würden rund 50 bis 60 Kunden pro Tag Blumensträuße holen, nach dem Sturm seien es aber nur zehn bis maximal 15. Solche Umsatzeinbußen seien auf Dauer kaum zu verkraften. Und die Prognose ist düster: Wegen der verheerenden Schäden könnte der Friedhof noch mehrere Wochen geschlossen bleiben.

Deswegen haben die Gärtner auch Schwierigkeiten, die Gräber zu pflegen. Einige Kunden haben bereits angekündigt, bei Pflege-Daueraufträgen die Zahlungen zu kürzen, wenn die Gräber nicht hergerichtet würden, oder Sommerblumen nicht zu zahlen, wenn sie vertrocknen würden, heißt es in der Branche. Vell ist gerüstet, will mit Fotos den Zustand der Gräber dokumentieren. "Denn in Absprache mit dem Gartenamt können wir viele Grabstätten erreichen", sagt er. Das überlegt zudem, eventuell Teilbereiche der Friedhöfe früher zu öffnen, auch um die Gärtner zu unterstützen. Gestern konnte zudem auch der Unterbacher Friedhof wieder frei gegeben werden.

Unwetter: Die umgeknickten Bäume von den Rheinwiesen
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Foto: Andreas Endermann

Starke Umsatzeinbußen haben auch Händler von Wochenmärkten. Denn einige Plätze sind wegen der Sturmschäden geschlossen. "Bereits zwei Mal fiel der Markt auf dem Hermannplatz aus", sagt Andreas Eickeler, der regelmäßig den Markt mit Obst und Gemüse beschickt. Die Verluste seien groß. Eickeler befürchtet zudem, dass Kunden auch auf Dauer wegbleiben und sich neue Einkaufsmöglichkeiten suchen, wenn der Markt auch an den kommenden Samstagen geschlossen bleibt.

Aber Eickeler ist sich sicher, dass er mit seiner privaten Initiative Erfolg hat und der Markt auf dem Hermannplatz am Samstag wieder wie gewohnt öffnen kann. Er hat einen privaten Fachunternehmer gefunden, der die geknickten und losen Äste in den Kronen der großen Bäume herunterholen kann. "Fachleute des Gartenamtes haben zusammen mit dem Unternehmer die Schäden besichtigt. Das Amt hat dann genehmigt, dass das Privatunternehmen die Schäden beseitigt", berichtet Eickeler und ist erfreut über die Kooperationsbereitschaft des Gartenamtes.

So sieht es eine Woche nach dem Sturm in Düsseldorf aus
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Foto: dpa, fg cul

Aufatmen kann Thomas Cremers, Inhaber des Minigolf-Platzes am Löricker Deich. Der Platz ist seit knapp einer Woche wieder geöffnet. Er war durch mehrere umgestürzte Bäume blockiert worden, große Äste drohten herunterzustürzen. Bei den Aufräumarbeiten kamen die Helfer aber gut voran. "Die Feuerwehr hat den Platz abgenommen, er ist sicher" sagt Cremers. Die Minigolf-Bahnen und die anderen Spielgeräte könnten benutzt werden. Nur die Grillecke sei noch gesperrt. "Wir haben den Platz noch rechtzeitig zu der Hauptsaison öffnen können, der wirtschaftliche Schaden hält sich deshalb in Grenzen", sagte Cremers.

(RP)
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