Düsseldorf Halteverbot soll Fremdparker fernhalten

Düsseldorf · Ein Pilotprojekt wird an einigen Stellen im Stadtgebiet dauerhaft umgesetzt: Nur noch maximal 24 Stunden können an manchen Straßen Autos abgestellt werden. So sollen ortsfremde Dauerparker aus Wohnstraßen vertrieben werden.

Die Verwaltung möchte das Parkproblem rund um den Flughafen dauerhaft lösen. In den Bezirksvertretungen 5 und 6 hat sie deshalb die Einführung eines zeitlich beschränkten Halteverbotes für einige Bereiche der Bezirke beschließen lassen. Die Wirksamkeit dieser Regelung wurde bei einem Pilotprojekt in den zurückliegenden Ferienzeiten getestet. Dabei wurden beispielsweise die Parkplätze an der Niederrheinstraße in Kaiserswerth aber auch Teile der Deiker- Kürten- und Kalkumer Straße, der E-Plus-Straße, Wanheimer Straße, des Rather Kreuzweges, des Lichtenbroicher Weges und die Kaiserswerther Straße mit einer Parkscheibenregelung versehen. Dort war nur noch das Parken für maximal 24 Stunden erlaubt.

Dies hat Wirkung gezeigt und so blieben in den Urlaubszeiten Parkplätze in den Bereichen frei, die sonst durch abgestellte Autos von Fluggästen über mehrere Wochen blockiert wurden. Außerhalb der Ferien wurden die Schilder aber wieder abmontiert oder abgeklebt, was für Frust bei den Anwohnern sorgte. Die Lokalpolitiker hatten die Verwaltung deshalb zur Schaffung einer Dauerlösung aufgefordert.

Dem ist die Verwaltung gefolgt, allerdings will sie das Pilotprojekt nicht in allen erprobten Bereichen umsetzen. So hat sich gezeigt, dass dann immer wieder Fahrzeuge in andere Wohnstraßen ausweichen, das Problem somit nur verlagert wird. Außerdem konnte die Verwaltung außerhalb der Ferienzeiten in vielen Straßen keine Auffälligkeiten feststellen. Eine ganzjährige Beschilderung werden deshalb künftig im Stadtbezirk 6 nur die E-Plus-Straße, Wanheimer Straße, Lichtenbroicher Weg und Kürtenstraße erhalten. Im Stadtbezirk 5 sind dafür die beiden Parkplätze links und rechts der Niederrheinstraße vorgesehen. Die Bezirksvertretung 5 will aber, dass zusätzlich auch Teile der Niederrheinstraße und der S-Bahnhof Angermund eine Haltverbotsregelung erhalten. Am Bahnhof hatte die Verwaltung das eigentlich abgelehnt, da sie mit einem Verdrängungseffekt in die umliegenden Anwohnerstraßen rechnet. "Wir wollen erst sehen, wie groß dieser Effekt ist und ob die Urlauber wirklich bereit sind, dann mit schweren Koffern durch die Straßen zur S-Bahn zu laufen", sagt Benjamin Schwarz (SPD).

Ob das nun angestrebte Dauerverbot aber auf die Zustimmung aller Anwohner trifft, ist fraglich. Schließlich unterliegen diese und auch ihre Gäste ebenfalls dann den Einschränkungen. Deshalb möchte die BV6, dass die Bewohner Sondergenehmigungen beantragen können, die 30 Euro pro Jahr kosten. Sie hat zudem weitere Anfragen an die Verwaltung gerichtet, um zu erfahren, was noch gegen die Fremdparker unternommen wird. Die BV5 beispielsweise schlägt die Schaffung von weiteren günstigen Parkplätzen vor, damit das Parken in Wohngebieten unattraktiv wird.

"Wir können nur an den Flughafen appellieren, ausreichend günstige Parkflächen zur Verfügung zu stellen", sagt Bernhard von Kries, Fraktionsvorsitzender der CDU. Verbunden mit konsequenten Maßnahmen gegen Dauerparker in Wohngebieten und auf öffentlichen Stellplätzen könnte Entlastung für die Anwohner und Berufstätigen um den Flughafen geschaffen werden. Die Politiker der BV 5 haben deshalb die Verwaltung vor Monaten aufgefordert, mit dem Flughafen und der Messe für die Hauptreisezeiten eine Nutzung der Messeparkplätze durch Fluggäste abzustimmen, wenn die Flächen nicht für Veranstaltungen benötigt werden.

(RP)
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