Düsseldorf Hauptangeklagter im Educon-Prozess droht Haftstrafe

Düsseldorf · Seit sechs Monaten läuft der Prozess um schwere Misshandlungs-Vorwürfe gegen fünf frühere Mitarbeiter der Kinder- und Jugendeinrichtung Educon. Gestern hat das Landgericht eine erste Zwischenbilanz gezogen. Während zwei Angeklagte nach bisheriger Bewertung demnächst wohl mit Bewährungsstrafen rechnen könnten, droht der hauptangeklagten Gruppenleiterin (43) eine Haftstrafe ohne Bewährung. Gegen zwei Angeklagte wurden die Verfahren gestern gegen Zahlungen von 5.000 und 15.000 Euro eingestellt. Bei diesen kam das Landgericht zu dem Ergebnis, ihre Mitschuld an den Vorfällen sei als "gering" zu bewerten.

Von 2006 bis 2008 sollen Kinder im Alter zwischen neun und 15 Jahren in Wohngruppen der Einrichtung mit umstrittenen Therapie-Methoden "gequält, roh misshandelt und vernachlässigt" worden sein. Viele der umstrittenen Praktiken wurden auf Videos festgehalten, die nun als Beweismittel dienen. Der Prozess gegen die Betreuer wird fortgesetzt.

(wuk)
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