Düsseldorf Hausbesitzer: Mietpreisbremse hemmt Investitionen

Düsseldorf · Mieterverein begrüßt die Entscheidung des Landes, dass Kaltmieten in drei Jahren höchstens 15 Prozent steigen dürfen.

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
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Foto: Endermann, Andreas

Für den Mieterverein Düsseldorf ist die Entscheidung der Landesregierung, eine Mietpreisbremse einzuführen, eine gute Nachricht. Danach dürfen die Kaltmieten in Düsseldorf innerhalb von drei Jahren nur um höchstens 15 Prozent steigen. "Wir halten das für eine gute Einrichtung", sagt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mietervereins. Da der Wohnungsbau in der Landeshauptstadt unterentwickelt sei, nutzten manche Vermieter bei Mieterhöhungen die Wohnungsknappheit aus. Dass diese Möglichkeit nun begrenzt werde, sei wichtig. Fast fünf Prozent Steigerung pro Jahr seien immer noch genug.

Massive Vorbehalte gegen den Plan der Landesregierung hat dagegen die Vereinigung der Immobilieneigentümer Haus & Grund Düsseldorf. Vorstand Ingo Apel sieht für den Düsseldorfer Wohnungsmarkt keine Notwendigkeit für eine solche Maßnahme. Nach den Erhebungen von Haus & Grund ist zwischen 2003 und 2013 die durchschnittliche Bestandsmiete über alle Baujahre bei derselben Ausstattungskategorie von 7,07 Euro auf 8,00 Euro, also lediglich um 13,1 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg die Inflation um 18,4 Prozent. Das Signal für die Vermieter durch die Mietpreisbremse sei: Die ohnehin knappe Marge werde nun noch knapper.

In der kommenden Woche will Apel sich mit einer ausführlichen Stellungnahme an die Öffentlichkeit wenden. Er hält die Berechnungen, die der Entscheidung für die Mietpreisbremse zugrunde liegen, für unzutreffend. So blieben beispielsweise Wohnungen aus den Jahren 1949 bis 1969 unberücksichtigt — die aber machten 50 Prozent des gesamten Bestandes in Düsseldorf aus.

Ähnlich kritisch hatten sich bereits die Düsseldorfer Makler gegen eine geplante Mietpreisbindung ausgesprochen. "Die Pläne werden dazu führen, dass die Vermieter ihre Wohnungen nicht mehr sanieren und renovieren", sagte Jörg Schnorrenberger, Vorsitzender des Rings deutscher Makler in Düsseldorf.

Wenn Preiserhöhungen unterbunden würden, gebe es keinen wirtschaftlichen Anreiz, die Wohnung aufzuwerten oder auch nur auf dem aktuellen Stand zu halten, erklärte der Makler. Auch die Orientierung am örtlichen Mietpreisspiegel hält Schnorrenberger für falsch. "Der Mietpreisspiegel entspricht nicht der Realität am Wohnungsmarkt. Der Mietzins wird quasi am Reißbrett festgelegt", sagte Schnorrenberger. In die Berechnung flössen auch extrem niedrige Bestandsmieten ein, die dem Marktniveau nicht entsprächen. Auch Makler Wulff Aengevelt hatte sich skeptisch geäußert: "Staatliche Eingriffe in die Rahmenbedingungen wie ,Mietpreisbremsen' behindern die erforderliche Stimulierung der — auch energetischen — Wohnungsertüchtigung und des vor allem in den Wachstumsregionen mit seit Jahren defizitärem Wohnungsneubau."

(RP)
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