Prozess gegen Düsseldorfer Kunstberater Achenbach subventionierte Monkey's mit fünf Millionen Euro

Düsseldorf · Beim Strafverfahren gegen den inhaftierten Kunstberater Helge Achenbach kam am Mittwoch bei der ersten Zeugenvernehmung heraus, wie stark er seine Monkey's-Restaurants in der Düsseldorfer Innenstadt faktisch subventioniert hatte.

Fünf Millionen Euro an "Krediten" hätten die Häuser von der Achenbach-Kunstberatung erhalten, berichtete der die Ermittlungen leitende Kriminalkommissar. Diese Kredite seien dann mit Provisionen beim Handel mit Oldtimern finanziert worden, also bei den von der Staatsanwaltschaft als Betrug eingestuften Vermittlung von Oldtimern an den verstorbenen Milliardär Berthold Albrecht.

Helge Achenbach zwischen seinen Anwälten Markus Adick (r) und Thomas Elsner (l).

Helge Achenbach zwischen seinen Anwälten Markus Adick (r) und Thomas Elsner (l).

Foto: dpa, mku hpl

Der Anwalt von Achenbach, der bekannte Strafverteidiger Thomas Elsner, wies allerdings darauf hin, dass die Finanzströme innerhalb der Achenbach-Gruppe keineswegs illegal seien. "Woher wissen Sie, dass die Monkey's nicht an der Vermittlung beteiligt waren", fragte er den Zeugen vor Gericht.

Und da Achenbach ja an allen Unternehmen seiner Gruppe beteiligt war, ist natürlich denkbar, dass er einzelne Autogeschäfte gezielt über die Restaurants laufen ließ, um sie vor dem Untergang zu retten. Nachdem er im Juni verhaftet wurde, gingen die Häuser ja auch schnell in Konkurs.

Helge Achenbach: Bilder vom Prozessauftakt
12 Bilder

Helge Achenbach: Bilder vom Prozessauftakt

12 Bilder

Das Gericht kündigte an, sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Achenbach-Gruppe genau anzuschauen und forderte Achenbachs-Verteidiger auf, dazu im Januar Zahlen vorzulegen.

Der Hintergrund ist, dass damit überprüft werden könnte, ob die von Achenbach behauptete "Rückgabegarantie" für Kunstwerke und Oldtimer irgendeine reale wirtschaftliche Basis haben könnte. Falls sich dagegen herausstellen würde, dass er die mehr als 20 Millionen Euro mit Berthold Albrecht verdienten Gelder alle sofort "verbrannt" hätte, würde die "Rückgabegarantie" weiter an Glaubwürdigkeit vor Gericht verlieren.

(rky)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort