Düsseldorf Hellweg: Ursache des tödlichen Unfalls geklärt

Düsseldorf · Zwei Monate nach dem folgenschweren Zusammenstoß eines BMW Cabrios mit einem Taxi auf dem Hellweg ist die Ursache weitgehend geklärt. Der Cabrio-Fahrer war offenbar mit mehr als 120 km/h unterwegs.

Düsseldorf: Unfall mit Todesfolge auf dem Hellweg in Flingern
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Düsseldorf: BMW und Taxi kollidieren – ein Toter

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Foto: Krebs

Nach Informationen unserer Redaktion haben Experten den Unfallhergang rekonstruiert und festgestellt, dass der Cabrio-Fahrer mit mehr als 120 Kilometern pro Stunde aus Richtung Dreherstraße gekommen sein muss, als er die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Wagen ist demnach ins Schleudern geraten, soll bei der Kollision mit dem entgegenkommenden Taxi noch etwa 100 km/h schnell gewesen sein.

Bei dem Zusammenstoß in der Nacht zum 9. Mai waren zwei Mitfahrer von der Rückbank des Cabrios geschleudert worden. Einer starb noch an der Unfallstelle, der andere leidet nach Wochen im Koma noch immer an den Folgen seiner Verletzungen. Taxifahrer Ingo Krannich und sein 24-jähriger Fahrgast wurden schwer verletzt.

Das Gutachten bestätigt auch die Schilderung Krannichs, der unserer Redaktion gesagt hatte, er habe "etwas auf mich zu fliegen sehen". Sein Taxi war laut Experten zu diesem Zeitpunkt weniger als 50 Kilometer pro Stunde schnell. Er habe demnach trotzdem keine Chance gehabt, die Kollision zu vermeiden.

Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung richten sich gegen den 27-jährigen BMW-Fahrer, der den Unfall mit einem Nasenbeinbruch überstanden hatte. Auch sein Beifahrer hatte den Zusammenprall weitgehend unbeschadet überstanden, wohl, weil das schleudernde Cabrio mit dem Heck gegen das Taxi geprallt war.

Der ums Leben gekommene 26-Jährige war im Fond des offenen Wagens nicht angeschnallt gewesen. Laut Obduktionsergebnis hätte ein Gurt seinen Tod nicht verhindert: Er war den Rechtsmedizinern zufolge bereits beim Aufprall tödlich verletzt worden.

Der BMW-Fahrer war schon am Abend vor dem Unfall in Gerresheim von einer Polizeistreife kontrolliert worden. Doch die Verkehrskontrolle hatte keinen Anlass gegeben, den Fahrer zu stoppen, der bei der tödlichen Fahrt nicht alkoholisiert war.

Ob und wann der 27-Jährige mit einer Anklage rechnen muss, liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

(sg)
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