Tarifstreit zwischen Verdi und Krankenhaus Dienstag wieder Warnstreik an der Düsseldorfer Uniklinik

Düsseldorf · Der Arbeitskampf an der Uniklinik spitzt sich weiter zu: Am Dienstag um 6 Uhr beginnt ein weiterer 48-stündiger Warnstreik. Es drohen viele Einschränkungen für Patienten: Die Gewerkschaft Verdi hat das Krankenhaus aufgefordert, nur sechs von 36 OPs zu betreiben.

 An der Uniklinik wird gestreikt.

An der Uniklinik wird gestreikt.

Foto: Andreas Bretz

Beschäftigte des Krankenhauses und zweier Tochtergesellschaften werden der Gewerkschaft Verdi zufolge die Arbeit niederlegen, es drohen Einschränkungen bei Operationen, in der Pflege, in den Ambulanzen, im Krankentransport und bei der Speiseversorgung. Am Mittwoch wollen die Streikenden zudem mit Delegationen aus anderen nordrhein-westfälischen Kliniken und dem "Düsseldorfer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus" demonstrieren und von der Uniklinik zur Geschäftsstelle der Landes-CDU und weiter in die Innenstadt ziehen.

Die Fronten zwischen Arbeitnehmervertretern und Krankenhaus sind verhärtet - weiterhin gibt es nicht einmal eine Einigung, ob man überhaupt miteinander verhandeln soll. Denn die Uniklinik beharrt darauf, dass Verdi eigentlich wie in der Vergangenheit mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) verhandeln müsse. Zudem habe man bereits konkrete Pläne, das Arbeitszeiten- und Schichten-Modell zu verändern und so die Mitarbeiter zu entlasten. Verdi dagegen erklärte, der Klinikvorstand leugne die Belastungssituation und plane sogar, durch Veränderungen der Arbeitszeitlage den Beschäftigten zwölf freie Tage pro Jahr zu kürzen.

Der Warnstreik wird auf jeden Fall Auswirkungen auf die Patienten haben. So erklärte die Uniklinik, Verdi habe eine gemeinsame Notdienstvereinbarung für den Streik abgelehnt und das Krankenhaus aufgefordert, nur sechs von 36 Operationssälen zu betreiben. Unaufschiebbare und lange geplante Operationen könnten in vielen Fällen nicht stattfinden. "Solchen absurden Forderungen kann vor dem Hintergrund des zuallererst stehenden Patientenwohls kein verantwortlicher Vorstand eines Universitätsklinikums zustimmen", sagte der Kaufmännische Direktor Ekkehard Zimmer. Vonseiten der Gewerkschaft hieß es, die Klinik habe auf die Ankündigung von Verdi hin bisher keine Signale gesendet, Absprachebedarf zu haben.

Hotline Die Klinik beantwortet Fragen der Patienten zum Warnstreik unter 0211 81-17107 (Pflegedirektion).

(nic)
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