Unwetter in Düsseldorf Hier gibt es das E-Book zum Jahrhundertsturm "Ela"

Düsseldorf · Heute vor einem Monat fegte Jahrhundertsturm "Ela" über die Stadt. Drei Menschen starben, mehr als 30 wurden verletzt. Viele Parks und Wälder sind verwüstet. Der Schaden liegt wohl in dreistelliger Millionenhöhe.

Unwetter in Düsseldorf: Hier gibt es das E-Book zum Jahrhundertsturm "Ela"
Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Am 9. Juni veränderte Sturm Ela das Gesicht der Stadt. Einen Monat später sind die Schäden noch lange nicht komplett erfasst. Die Wälder etwa sind noch nicht begutachtet worden.

Unwetter: Die umgeknickten Bäume von den Rheinwiesen
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Foto: Andreas Endermann

Eine Bestandsaufnahme des Sturms "Ela":

Menschen Drei Menschen starben beim Sturm, 23 Einsatzkräfte und zehn Privatleute wurden verletzt. Ein Feuerwehrmann aus Kevelaer, der eine Gesichtsverletzung erlitt, muss erneut operiert werden.

Kosten Im Rat gab es eine erste Schätzung, die auf Wälder und viele Parks noch nicht einging. Gesamtsumme: 64 Millionen Euro, darin enthalten 900 000 Euro für die Bundeswehr und 200.000 Euro für Überstunden der Berufsfeuerwehr. Die Stadt hofft auf Landesmittel. Klar ist: Der Gesamtschaden liegt in dreistelliger Millionenhöhe. Wichtig für Bürger: Eigentlich sollte die Abgabe von Astbruch und Grünschnitt jetzt wieder Geld kosten, die Gratisabgabe ist aber bis Ende Juli verlängert.

Vergaben Klagen von Firmen gegen die Stadt wie anderswo gibt es nicht. Aufträge für rund zwei Millionen Euro sind vergeben, händeringend sucht die Verwaltung nach Grünfirmen, die mittlerweile aus Holland oder Stuttgart anreisen.

Spenden Bei der Stadt gab es bislang Zusagen für mehr als 100 000 Euro, die Bürgerstiftung hat, um sturmgeschädigten Bürgern zu helfen, 10 000 Euro eingesammelt.

Versicherungen Auch auf privater Seite gibt es viele Schäden. Allein die in Düsseldorf Versicherten der Provinzial haben 3000 Sachschäden gemeldet, die auf 6,2 Millionen Euro beziffert werden. 300 Kfz-Schäden wurden gemeldet (700 000 Euro). Bei der Huk-Coburg wurden 1350 Kasko-Schäden gemeldet. "Das kostet uns rund 2,5 Millionen Euro", sagt Thomas von Mallinckrodt von der Versicherung. Bei R+V Versicherungen gingen 235 Kfz-Schäden ein (690 000 Euro). Im niedrigen siebenstelligen Bereich werden die Schäden bei der Arag beziffert (1800 Einzelschäden), drei bis fünf Monate werde es noch dauern, bis alles abgearbeitet sei, sagt Christian Danner. 1762 Meldungen sind bei der Ergo eingegangen, vor allem Schäden an Wohngebäuden.

Handwerker Überfüllte Auftragsbücher hatten Glaser, Dachdecker und Kfz-Werkstätten. "Wir sind jetzt in den Nachwehen", sagt Peter Beylich von Glas Fillinger. Von rausgedrückten Fensterfassaden bis hin zu zersplitterten Balkonbrüstungen sei alles dabei gewesen. "An den ersten Tagen waren wir bis 22 Uhr im Einsatz", sagt Beylich. Kollege Thomas Schmidt (Glas und Fenster Schmidt) hatte 100 Prozent mehr Aufträge, die Liste ist noch nicht abgearbeitet. "Viele Schäden müssen über Versicherungen reguliert werden." Dachdeckermeister Jobst Heinemeyer bekam 220 Aufträge, 150 sind abgearbeitet. Er rechnet mit einem Umsatz in Höhe von 150 000 Euro.

Kfz-Werkstätten Vom kleinen und großen Kratzer (150 bis 15 000 Euro) bis zum Totalschaden - die Mitarbeiter in der Mercedes Niederlassung Düsseldorf mussten Mehrarbeitsstunden leisten. "Wir hatten 96 Fahrzeuge in der Werkstatt", sagt Tim In der Smitten. 42 Reparaturen seien umfangreicher gewesen, 18 Autos nicht mehr reparabel. "Das waren vor allem Fahrzeuge, die älter als acht Jahre gewesen sind."

(RP)
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