Düsseldorf Hier können Kinder in Düsseldorf schwimmen lernen

Düsseldorf · In den Anfängerkursen, die nach den Sommerferien starten, sind noch Plätze frei. Zudem gibt es Angebote in den Ferien, die sich an die konkrete Nachfrage anpassen. Kein Kind wird abgewiesen.

 Sandra Faßbender bringt im Niederheid-Bad dem sechsjährigen Nazar (l.) und dem siebenjährigen Lukas das Schwimmen bei.

Sandra Faßbender bringt im Niederheid-Bad dem sechsjährigen Nazar (l.) und dem siebenjährigen Lukas das Schwimmen bei.

Foto: Anne Orthen

59 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Auftrag gegebene bundesweite Umfrage. Als Gründe werden fehlende Zugangsmöglichkeiten zu Schwimmbädern, fehlende Stundenkontingente sowie Probleme bei der Qualifikation von Lehrern genannt. Und wie sieht das in Düsseldorf aus? Die wichtigsten Daten und Fakten im Überblick.

Die vorschulischen Angebote Daran mangelt es in Düsseldorf nicht. Allein die städtische Bädergesellschaft hat im vergangenen Jahr 22 Kurse für Kinder ab vier Jahren sowie 80 Kurse für Kinder ab fünf Jahren, die mit dem "Seepferdchen" abgeschlossen werden können, angeboten. Hinzu kommen die Offerten privater Schwimmschulen und von Vereinen. "Wer ein Minimum an zeitlicher Flexibilität mitbringt, findet einen Platz", sagt Romina Walterowicz, Sprecherin der Bädergesellschaft. Eng könne es an Samstagen werden, aber auch das gelte nicht für alle Standorte. Und Schwimmmeisterin Dagmar Ringes-Faßbender vom Niederheid-Bad weiß, dass es in den Anfängerkursen, die gleich nach den Sommerferien starten, stadtweit noch 90 freie Plätze gibt: Zwölf seien es im Bilker Bad, vier im Düsselstrand, 23 in Benrath, neun im Niederheid-Bad, 34 in der Münstertherme sowie 19 in Unterrath.

Die schulischen Angebote Diese unterscheiden sich stark. Im Vorteil sind Kinder, bei denen Schwimmunterricht im Offenen Ganztag (OGS) angeboten wird. "Wir können in der OGS selbst Schwerpunkte bestimmen und haben uns für die Klassen eins und zwei fürs Schwimmen entschieden", sagt Christine Kirschbaum, Leiterin der Paul-Klee-Schule in Stadtmitte. Danach folge in Klasse 3 der reguläre Schwimmunterricht. "Im Ergebnis verlassen 99 Prozent unserer Jungen und Mädchen die Grundschule als sichere Schwimmer", sagt die Pädagogin. Freilich gehen nicht alle Düsseldorfer Grundschulen diesen Weg. Manche setzen ihre Schwerpunkte lieber im künstlerisch-kreativen oder musischen Bereich.

Die Bäderkapazitäten "Jede Schule, die Schwimmunterricht geben will, kann das auch tun. Niemand wird abgewiesen", sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes. Das gelte ungeachtet der Tatsache, dass Bäder wie beispielsweise Oberkassel wegen Neu- und Umbauten zeitweise geschlossen seien. "Wir fahren die Schüler in diesen Fällen mit Bussen zu anderen Standorten und übernehmen dafür auch die Kosten", sagt Wandt.

Die Kinder Für Dagmar Ringes-Faßbender steht fest: "Die motorischen Fähigkeiten der Kinder sind rückläufig." Über die Ursachen mag sie nicht spekulieren. Tatsache sei, dass es heute im Schnitt länger dauere, bis Kinder das Jugendschwimmabzeichen in Bronze ("Freischwimmer") erhielten. "Aber mit ein bisschen Geduld kommen alle ans Ziel."

Die Perspektive Schul- und Sportdezernent Burkhard Hintzsche glaubt nicht, dass die Daten aus der DLRG-Umfrage auf Düsseldorf übertragbar sind. Die Stadt investiere zwischen 2015 und 2020 rund 70 Millionen Euro in die städtischen Bäder. "Das machen wir auch, um das Angebot für Kinder und Schulen weiter zu verbessern."

(jj)
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