Macher Vom Rhein High Tech aus dem Medienhafen

Düsseldorf · Roboter Bob kann jetzt winken. Was banal klingt, war im IOX LAB das Ereignis des Monats. Denn Bob ist nicht irgendein Roboter. Bob ist der erste humanoide Roboter, der in Düsseldorf gebaut wird. "Bob ist unser Leuchtturmprojekt. Mit ihm wollen wir zeigen, was moderne Fertigungsmethoden und Technik heute schon bewirken können", erklärt Gründer Robert Jänisch. Gemeinsam mit vier Kollegen entwickelt er in seiner Firma IOX LAB in der Gründerschmiede "Startplatz" an der Speditionsstraße Prototypen mit modernster Technologie. Sein Motto: "Make Products, not Slides."

 Noch ist er nicht vollständig: Shiloh Schneider zeigt den Roboter Bob, an dem im IOX LAB zurzeit gebaut wird.

Noch ist er nicht vollständig: Shiloh Schneider zeigt den Roboter Bob, an dem im IOX LAB zurzeit gebaut wird.

Foto: Andreas Bretz

Es kommt einem fast vor wie im Filmklassiker "Zurück in die Zukunft". Und das nicht nur im übertragenen Sinn: Auch einen Schuh, der sich auf Knopfdruck selbst zuschnürt, hat Jänisch schon entwickelt. Der hat es sogar bis in die PRO 7-Sendung "Galileo" geschafft, wo er mit anderen Erfindungen einem Zukunftscheck unterworfen wurde. Und? "Bestanden!", freut sich Jänisch.

"Wir arbeiten hier am Internet der Dinge (IoT) und verneten Alltagsgegenstände miteinander. Okay, einen Toaster, der twittern kann, braucht vielleicht niemand", gibt auch der Start-Up-Gründer zu. "Aber die Digitalisierung des Alltags kann uns unheimlich viele Vorteile bringen." Gefertigt wird Bob übrigens mithilfe von 3D-Druckern. Die seien mittlerweile so günstig geworden, dass die Realisierung von Projekten wie diesem immer einfacher werde, so Jänisch. Doch entwickelt wird Bob bei einem Technologie-Start-Up wie dem IOX LAB natürlich nicht nur im Büro im Medienhafen - sondern vor allem online, als Open Source Projekt. Entwickler aus aller Welt arbeiten daran mit und stellen ihre Arbeit auf der Internetplattform InMoov (www.inmoov.fr) zur Verfügung. Jänisch und seine Kollegen müssen die Dateien dann nur noch downloaden und per 3D-Drucker ausdrucken.

Und Bob? Den erwartet eine rosige Zukunft. Wenn er fertig ist, soll er einen kompletten Körper haben und den auch bewegen können. "Durch Bob wollen wir Düsseldorf wachrütteln. Wir wollen die Menschen motivieren, sich mit neuen Technologien zu beschäftigen", erklärt Robert Jänisch. "Es ist wichtig zu verstehen, dass es große Veränderungen geben wird. Diese wollen wir aus NRW heraus mitgestalten." Auch für Schulungszwecke soll Bob bald zur Verfügung stehen. So kann jeder lernen, seinen eigenen Bob zu bauen.

In Düsseldorf gibt es übrigens schon eine rege Community von Erfindern, Tüftlern und Gründern, die sich zum Beispiel mit Mikro-Controllern, Sensoren und 3D-Druck beschäftigen, die auch für Bobs Herstellung benötigt werden. Wer mitmachen will, kann sich über die Plattform MeetUp (www.meetup.com/IOX-LAB) bei Robert Jänisch melden.

(RP)
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