Entwicklungskonzept soll helfen Hoffnung für die City Süd-Ost

Düsseldorf · Leerstand und Schmuddelecken stören das Stadtbild zwischen Bahnhof und Berliner Allee. Vor einem Jahr wurde das Entwicklungskonzept für den Bereich verabschiedet, nun kommt endlich Bewegung in die Sache: Ab Herbst soll ein externes Büro die Beteiligten koordinieren.

Die "neue Graf-Adolf-Straße" ist fast fertig — und sie kann sich sehen lassen: Mit dem Ende der Baustelle rund um den Graf-Adolf-Platz ist die Neugestaltung der einstigen Prachtmeile am Montag abgeschlossen. Einen maßgeblichen Anteil daran hat die so genannte Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG), ein Zusammenschluss von Anwohnern und Geschäftstreibenden, die sich unter Mithilfe von Stadtplanungsamt sowie Industrie- und Handelskammer (IHK) um einen gemeinsamen Auftritt und eine Aufwertung der Straße verdient gemacht haben. Eine Errungenschaft, die einige Straßenzüge weiter mit Interesse verfolgt worden ist.

Denn die so genannte Innenstadt Süd-Ost — der Bereich zwischen Hauptbahnhof, Berliner Allee, Graf-Adolf-Straße und Immermannstraße — hat ein Image-Problem, kämpft mit Schmuddelecken und Leerstand. Vor genau einem Jahr beschloss der Rat das Entwicklungskonzept Innenstadt Süd-Ost. "Privates Engagement herauszukitzeln" gab Lars Kolk vom Planungsamt seinerzeit als Ziel aus.

Seitdem gab es mehrere informative Treffen zwischen IHK, Anliegern, Immobilieneigentümern und Stadt. Nun kommt richtig Bewegung in die Angelegenheit. "Es läuft die Ausschreibung für ein externes Büro, das die Koordination zwischen den einzelnen Beteiligten übernimmt, wie es damals auch bei der Graf-Adolf-Straße der Fall war", sagt Michael Rüscher, bei der IHK fürs Stadtmarketing zuständig. "Nach den Sommerferien soll es seine Arbeit aufnehmen." Der entsprechende Fördermittelantrag wurde in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung verabschiedet, bis Ende Juli werde er beim Land eingereicht, sagt Kolk.

Schon jetzt ist klar: Eine große Lösung für das gesamte "Problem-Gebiet" kann und wird es nicht geben. Zunächst soll es um Friedrich-Ebert-, Bismarck- und Karlstraße gehen. "Der komplette Bereich ist einfach zu groß, um ihn etwa gemeinsam zu vermarkten", sagt Kolk. "Es ist sinnvoller, kleinteilig zu arbeiten." Zudem kämen die Interessenten vorrangig aus den drei genannten Straßen — "und die sind sehr engagiert". Dies ist wichtig, weil die Bildung einer ISG ein so genannter "Bottom-Up-Prozess" ist: Erst wenn sich genügend interessierte Geschäftsinhaber gefunden haben, werden anhand derer Wünsche und Vorschläge gemeinsam mit Verwaltung und IHK konkrete Konzepte erarbeitet.

Ziel müsse es sein, in dem gesamten Bereich Innenstadt Süd-Ost drei oder vier solcher Initiativen ins Leben zu rufen. "Das wiederum erzeugt dann in den Nachbarstraßen einen Investitionsdruck", ist Kolk sich sicher. Ob sich rund um die Friedrich-Ebert-Straße eine ISG oder etwa eine Werbegemeinschaft formiert (siehe Info), steht aktuell jedoch noch in den Sternen. Durch die Einschaltung eines externen Büros wird jedoch sichergestellt, dass ab Frühherbst konkrete Themen angepackt werden können.

"Befragungen haben ergeben, dass die Probleme des Viertels zum Großteil mit Sicherheits- und Imagemängeln zu tun haben", sagt Rüscher — also mit Trinkern und Junkies im Straßenbild. Dazu müsse man nach Lösungen suchen. Auch von der ISG Graf-Adolf-Straße könne man lernen. Es sei etwa eine Überlegung wert, deren Aufgabenbereich bis zur Brauerei Schumacher an der Oststraße auszuweiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort