Düsseldorf Hohe Investitionen für Wasser-Spielplätze

Düsseldorf · Im sogenannten Sternwart-Park will die Stadt einen in die Jahre gekommenen Spielplatz für 270 000 Euro in die "Bilker Wasserwelten" verwandeln. Auch in Eller wird eine Viertelmillion in einen Wasserspielplatz investiert.

Für die FDP in der Bezirksvertretung 3 sind die Pläne der Verwaltung für die Sanierung des Wasserspielplatzes in Bilk "Luxusmaßnahmen". BV-Senior Bernhard Piltz , fühlt sich gar an "die Barockschlösser mit ihren Wasserspielen" erinnert und kommentierte die Pläne der Verwaltung als überzogen. "Eine Instandsetzung der Geräte hätte auch gereicht, das übrige Geld hätte man dann in andere Spielplätze investieren können."

Die übrige Bezirksvertretung hält dagegen: Der Park zwischen Sternwart- und Volmerswerther Straße sei keineswegs nur bei den unmittelbaren Anwohnern beliebt und die neuen "Wasserwelten" könnten Kinder auch von jenseits der Bilker Stadtteilgrenzen anlocken.

Acht Wasserspielplätze hat die Stadt zurzeit, bringt gerade auch den in Eller auf Vordermann. Schon in den 1960er Jahren haben Düsseldorfer Kinder auf Wasserspielplätzen gespielt, auch Bezirksvorsteher Walter Schmidt (CDU) kennt den in Bilk aus eigenen Kindertagen. Die FDP, mutmaßte sein Fraktionskollege Wolfgang Müller, scheine Bilker Kindern keine Wasserspiele zu gönnen.

Und die sollen im Sternwart-Park künftig an sogenannten Wassererlebnispfaden stattfinden. Da ist ein Canyon geplant, eine Schlucht mit Stauschwellen und Wehren, durch die sich das von Kinderhand gepumpte Wasser immer neue Wege bahnen muss, Staustufen, die geregelt werden müssen. Geysire sind per Tastendruck und sensitive Bodenplatten im Barfuß-Pfad zu aktivieren, und aus Düsen, die in zwei Meter hohe Wände eingebaut werden, können sich die Kleinen gegenseitig nass spritzen. Dazu kommen eine Reihe neuer Sitzgelegenheiten, deren Fehlen von Eltern oft bemängelt wurde, und ein Matschplatz für die Allerkleinsten - barrierefrei, mit unterfahrbarem Matschtisch.

820 000 Euro hat die Stadt im vorigen Jahr für Spielplatzsanierungen ausgegeben, 2014 gehen mehr als eine halbe Million allein in zwei Wasserspielanlagen. Die würden nicht bloß bei schönem Wetter angenommen, sind von Frühjahr bis Herbst in Betrieb und auch ohne Wasser attraktiv.

Allerdings werden die meisten Klettergeräte vom Bilker Spielplatz nicht ersetzt, sondern bloß abgebaut, und die Mauern sind extra hoch, damit nicht geklettert werden kann - sonst hätte man den Boden noch üppiger mit teurem Fallschutz ausstatten müssen. Für FDP-Bezirksvertreterin Helga Bleckmann ein Minuspunkt, die Kinder würden nicht zur Bewegung animiert, ein Mangel, der im Computerspiel-Zeitalter ohnehin schon negative Konsequenzen habe. Das brachte ihre SPD-Kollegin Katja Goldberg-Hammon auf eine Idee: Die Bezirksvertretung, die am 25. Mai gewählt wird, könne doch einen Kletterspielplatz für den Stadtbezirk 3 auf den Weg bringen.

Gebaut wird der Bilker Platz übrigens im Herbst. Ohne die FDP-Stimmen hat die Bezirksvertretung dem Vorhaben zugestimmt.

(RP)
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