Düsseldorf Hohe Zahl an Bewerbern überrascht Provinzial

Düsseldorf · Immer öfter beklagen sich Unternehmen, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt und nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden können. Bei der Provinzial Rheinland haben sich dieses Jahr stattdessen mehr Bewerber gemeldet als je zuvor. Rund 1450 Bewerbungen gingen in der Personalabteilung des Versicherungsunternehmens ein. In den vorigen Jahren lagen die Zahlen immer zwischen 600 und 800 Interessierten.

Jörg Funck, Bereichsleiter Personal und Zentrale Verwaltung bei der Provinzial Rheinland, fallen mehrere Erklärungen für die Bewerberflut ein. "Unser Unternehmen besteht schon seit 179 Jahren. Das zeugt von Konstanz und gibt eine gewisse Sicherheit für die Zukunft", sagt Funck. Außerdem seien immer mehr junge Leute verstärkt daran interessiert, für ein regional tätiges Unternehmen zu arbeiten. "Wir sind mit 630 Geschäftsstellen sehr gut aufgestellt. Das wissen auch unsere Bewerber", meint der Personalchef. Ein weiterer Grund für den Anstieg bei den Bewerbungen ist, dass die Provinzial ihre Stellenanforderungen geändert hat. Bisher wurden nur Abiturienten für die Ausbildung zum Versicherungskaufmann oder Fachinformatiker gesucht. Zum ersten Mal durften sich in diesem Jahr auch Realschüler bewerben. "Der demografische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Die Zahl der Schüler wird in den nächsten Jahren sinken, gleichzeitig gehen viele Angestellte in den Ruhestand", sagt Funck. An Nachwuchs darf es dann nicht fehlen.

"Wir brauchen definitiv gut ausgebildete Versicherungskaufleute", meint der Personalchef. Denn je älter die Bevölkerung im Schnitt wird, desto gefragter sind auch Versicherungen.

Funck freut sich deshalb, dass sich entgegen dem Trend so viele junge Leute bei der Provinzial beworben haben. Insgesamt 50 von ihnen haben es durch das Verfahren geschafft. Für sie beginnt ab August die zwei- beziehungsweise dreijährige Ausbildung. Die Aussichten auf eine Übernahme sind gut. "Erfahrungsgemäß werden bis auf zwei oder drei Auszubildende am Ende alle übernommen", sagt Funck.

(RP)
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