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Düsseldorf Humme stürzte über Pooth

Düsseldorf · Der vom damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin vorgeschlagene und durchgesetzte Sparkassenvorstand Heinz-Martin Humme (58) verlor seinen Job wegen der so genannten Pooth-Affäre. Die begann im Frühjahr 2007 mit Gerüchten und ersten Nachrichten in der Branche, die über eine drohende Pleite der Firma Maxfield berichteten. Das Unternehmen gehörte Franjo Pooth – deutschlandweit berühmt geworden als Ehemann der Moderatorin und Werbe-Ikone Verona Pooth.

Der vom damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin vorgeschlagene und durchgesetzte Sparkassenvorstand Heinz-Martin Humme (58) verlor seinen Job wegen der so genannten Pooth-Affäre. Die begann im Frühjahr 2007 mit Gerüchten und ersten Nachrichten in der Branche, die über eine drohende Pleite der Firma Maxfield berichteten. Das Unternehmen gehörte Franjo Pooth — deutschlandweit berühmt geworden als Ehemann der Moderatorin und Werbe-Ikone Verona Pooth.

Bald stellte sich heraus, dass bei Maxfield rund neun Millionen Euro Kredit der Stadtsparkasse "im Feuer standen". Als die Firma in die Pleite ging, war das Geld erst einmal weg. Offenbar hatten sich vor allem die Vorstände Heinz-Martin Humme und Karl-Heinz Stiegemann durch enge Beziehungen zum Ehepaar Pooth verleiten lassen, allzu großzügig und ohne die üblichen Sicherheiten Geld zu verleihen.

Schnell war auch von Geschenken die Rede, mit der Pooth seine Geldgeber bei Laune gehalten hatte. Am Ende wurde allerdings nur Stiegemann verurteilt (in einem Strafprozess), gegen Humme bestand zwar ein Verdacht, aber die Ermittlungen gegen ihn wurden bald eingestellt. Beide Vorstände verloren jedoch 2008 ihre Jobs aufgrund dieser Affäre: Sie wurden fristlos entlassen. Es gab eine ganze Reihe gerichtlicher Auseinandersetzungen, man stritt um Schadenersatz und Abfindungen. Humme erhielt schließlich eine Million von der Stadtsparkasse, Stiegemann nichts. Die Sparkasse bekam lediglich einen Teil des Geldes von der Versicherung ersetzt.

In der Spätfolge wurde der gesamte Vorstand der Sparkasse ausgetauscht, aber der auf Humme gefolgte Peter Fröhlich an der Spitze bekam zuletzt keine Vertragsverlängerung, weil er sich hausintern offenbar Gegner gemacht hatte.

(RP/anch)
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