Düsseldorf-Oberkassel Hundebesitzer haben Angst vor Giftködern

Düsseldorf · Seit mehreren Tagen geht die Angst unter vielen Hundebesitzern um. Der Grund: Immer wieder werden Hunde, die in Oberkassel an der Theodor-Heuss-Brücke und im Rheinpark ausgeführt wurden, mit Auffälligkeiten in Hundepraxen eingeliefert.

 Lena (re), und Eva mit ihrem Labrador Lilly.

Lena (re), und Eva mit ihrem Labrador Lilly.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Tatsächlich hatten wir in der vergangenen Woche mehrere Hundehalter hier, die zuvor alle auf der linken Rheinseite unterwegs waren", sagt Susanne Becker, Tierärztin in der Lesia-Klinik. Die Krankheitssymptome der Vierbeiner seien immer dieselben gewesen: Durchfall und Erbrechen. "Dass es an Giftstoffen liegt, können wir nicht bestätigen", sagt Becker. "Es könnte auch eine Infektionskrankheit sein. Im Blut der Tiere haben wir bislang keine Hinweise auf Vergiftungen gefunden." Der Polizei ist die Tatsache zwar bekannt, zu Anzeigen kam es bisher aber nicht, wie ein Sprecher gestern unserer Zeitung gegenüber bestätigte.

Die Hundehalter sind dennoch mit den Nerven am Ende. "Ich habe davon bei mir in der Hundeschule erfahren. Seitdem gehe mit meiner Berta nicht mehr an den Rheinwiesen oder im Rheinpark spazieren", sagt Linn Torvund. Die 34-Jährige war sonst jeden Tag dort unterwegs und fühlt sich nun eingeschränkt. "Jetzt muss ich mir eine andere schöne Route überlegen, denn das macht mir und auch vielen anderen aus der Schule Angst." Ähnlich sieht das Eva Lauterbauch. "Wer so etwas macht, gehört wirklich eingesperrt", sagt sie. Ihren Mischling "Max" lässt sie seit Tagen nun nicht mehr von der Leine. "Das ist wirklich eine ganz üble Sache, hier sind jeden Tag so viele mit ihren Hunden unterwegs."

Ralph und Manuela Müller, die oft aus Derendorf nach Oberkassel kommen, haben auch schon von möglichen Giftködern gehört. "So etwas gibt es ja leider immer wieder. Aber dass das gerade hier passiert, wo die Hunde auch mal ohne Leine laufen dürfen, geht gar nicht", so das Ehepaar. Auf jeden Fall wollen sie in den kommenden Tagen darauf achten, was passiert.

Damit auch wirklich alle mitbekommen, dass momentan etwas an den Rheinwiesen nicht stimmt, haben Unbekannte mehrere Plakate überall am Rhein verteilt aufgehängt. Darauf heißt es: "Unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke haben fünf Hunde etwas aufgenommen, was toxikologisch nicht nachweisbar ist, aber bei einem der Hunde zum Tode geführt hat. Auch Kinder spielen in den Strandbuchten."

Lena und Eva, die mit ihrem Labrador Lilly gestern auf den Rheinwiesen unterwegs waren, wussten, bevor sie an der Treppe an der Theodor-Heuss-Brücke ankamen, noch nichts von dem Problem. "Wir waren die letzten Tage nicht hier", sagt Lena. "Ich finde es aber gut, dass jemand solche Plakate aufhängt, damit wirklich alle Bescheid wissen und die Polizei etwas dagegen tun kann."

(cwo)
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