Düsseldorf-Süd IHK will Kunden in Stadtteilzentren locken

Düsseldorf-Süd · Mehr als ein Dutzend Werbegemeinschaften unter einen Hut zu bringen, war keine leichte Aufgabe. Unter dem Dach der IHK machen sie jetzt eine Werbekampagne mit Plakaten und Postkarten.

 Holthausen gilt als eines der Stadtteilzentren Düsseldorfs. 16 Werbegemeinschaften starten jetzt eine Marketingkampagne mit der IHK.

Holthausen gilt als eines der Stadtteilzentren Düsseldorfs. 16 Werbegemeinschaften starten jetzt eine Marketingkampagne mit der IHK.

Foto: IHK Düsseldorf

Erstmals starten die Düsseldorfer Werbegemeinschaften eine gemeinsame Kampagne für ihre jeweiligen Stadtteilzentren. Gebündelt hat das Ganze die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK). Gedruckt wurden mehr als 40.000 Postkarten und rund 1500 Plakate. Die Kosten liegen im fünfstelligen Bereich und werden komplett von der Kammer getragen. 16 Werbegemeinschaften nehmen an der konzertierten Aktion teil. Einzig die Werbe- und Interessengemeinschaft Gerresheim, kurz WIG, macht nicht mit.

"Wir alle sind Düsseldorf", lautet das Motto der Kampagne, die seit dem 8. Oktober für den Einkauf in den Stadtteilen wirbt. Damit die Einzigartigkeit eines jeden Stadtteils dabei nicht verloren geht, setzen sich die Quartiere selbstbewusst und individuell auf jedem Plakat mit ihren Stärken in Szene. So wirbt Benrath etwa mit dem Slogan "Unser Dorf in der Stadt", Flingern mit dem "Besonderen von nebenan", Kaiserswerth mit seinem lokalen Zusammenhalt "Kaufen, wo man sich kennt" und Unterbilk mit dem Versprechen, "Voller Leben" zu sein.

Ziel der Kampagne ist es nach Aussage der Handelskammer, die Bedeutung der Quartiere als Einkaufs-, Dienstleistungs- und Gastronomiestandorte sowie als Treffpunkte für den täglichen Austausch zu betonen. "Wir wollen zeigen, was unsere Stadtteile zu bieten haben und so den Einkauf vor Ort, den Zusammenhalt und die Identifikation mit dem eigenen Quartier stärken. Das geschieht natürlich auch mit Blick auf den zunehmenden Onlinehandel", sagt IHK-Handelsreferent Sven Schulte. Dazu werden in Zusammenarbeit mit den Geschäftsleuten vor Ort Plakate in den Geschäften ausgehängt und Postkarten an Kunden verteilt. Karten und Plakate wurden jetzt an die Werbegemeinschaften übergeben. Wie und wo diese verteilt und aufgehängt werden können, bleibt ihnen überlassen.

Die Zeit für die Kampagne ist bewusst gewählt, denn auch die Stadtpolitik hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Quartiersentwicklung voranzutreiben. Das Stadtplanungsamt wiederum betont bei der derzeitigen Überarbeitung des kommunalen Einzelhandelskonzeptes die Bedeutung der Nahversorgung. "Gemeinsam mit den Werbegemeinschaften wollen wir die Gunst der Stunde nutzen und Bürgern, Kunden, Politik und Verwaltung zeigen, was in den Stadtteilen steckt. Wir wollen demonstrieren, dass es sich lohnt, wohnortnah einzukaufen, Zeit im eigenen Viertel zu verbringen und die Quartiersentwicklung zu stärken", sagt Schulte. Je mehr Menschen sich das bewusst machten, desto besser stünden die Chancen, "dass die Stadtteile auch künftig voller Leben sein werden und ihrer Funktion gerecht werden können", sagt Schulte.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hatte als Teil seiner Wahlkampfstrategie eine Stärkung der Stadtteile angekündigt. Viele Einzelhändler in den Nebenzentren hatten sich in den vergangenen Jahren durch eine Stärkung der Stadtmitte vernachlässigt gefühlt.

(tb.)
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