Stille Helfer- Eine Aktion von Rheinischer Post und Provinzial Im Einsatz für gesunde Ernährung

Düsseldorf · Wolfgang Heck betreut für die Bürgerstiftung das Projekt "gesund und munter".

 Wolfgang Heck geht in Schulen und versucht Kinder, auf spielerische Weise für gesundes Essen zu sensibilisieren.

Wolfgang Heck geht in Schulen und versucht Kinder, auf spielerische Weise für gesundes Essen zu sensibilisieren.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wolfgang Heck könnte eigentlich ein ruhiges Leben führen. Der ehemalige Geschäftsführer einer Henkel-Tochter wurde wie alle Mitarbeiter des Familienunternehmens mit 62 Jahren in den Ruhestand geschickt. "Damals kam ich ins Grübeln", erinnert er sich. "Ich habe mir überlegen müssen, was ich mit meinem Rentnerleben eigentlich anfangen will."

Ihm sei immer klar gewesen, dass er nicht auf der Couch enden möchte. "Ich wollte nach meinem Berufsleben einen neuen Lebensabschnitt einläuten, dabei aber etwas Sinnvolles tun", sagt er. Deshalb habe er beschlossen, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Heute, acht Jahre später, ist Heck ehrenamtlich so stark eingebunden wie noch nie zuvor in seinem Leben. Sein Engagement für die Bürgerstiftung nimmt ihn zeitlich beinahe so sehr in Anspruch wie sein alter Job als Manager. "Ich habe meine Erfüllung gefunden", sagt er. "Auch wenn einige meiner Freunde und alten Kollegen das nicht verstehen können oder sogar belächeln. Ich bin wirklich glücklich mit dem, was ich tue." Der Rentner betreut für die Stiftung unter anderem das Projekt "gesund und munter". Zehn Schulen in sozial schwächeren Stadtteilen werden dabei von der Bürgerstiftung in ihrem Bemühen unterstützt, Kinder und Eltern für gesunde Ernährung zu sensibilisieren. "Wir gehen in die Schulen und bringen den Kleinen auf spielerische Weise eine gesunde Lebensweise näher", erläutert Heck. Er sei dafür regelmäßig zusammen mit mittlerweile zehn anderen ehrenamtlichen Helferinnen im Einsatz. Wie wichtig die Aufgabe sei, sehe man an den Pausenbeuteln der Kinder. "Die kommen teilweise in die Schule, ohne überhaupt etwas gegessen zu haben", so der Ehrenamtler. "Und wenn es einen Pausensnack gibt, dann ist es oft Kuchen oder ein Nutellabrot. Das kann es doch nicht sein."

Seine Motivation zieht der engagierte Senior aus den positiven Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren mit dem Projekt gemacht hat. In den Schulen, in denen die Bürgerstiftung neu anfange, kämen im Durchschnitt rund 70 Prozent der Kinder zum Unterricht, ohne gefrühstückt zu haben. Dort wo "gesund und munter" schon seit längerem laufe, sei es gelungen, diese Zahl deutlich nach unten zu korrigieren. "Wenn ich so etwas höre, weiß ich dann immer, dass es richtig ist, was ich tue", sagt er.

Im Rentenalter einfach die Füße hochzulegen, kam für Heck niemals infrage. Mit der Rente habe ein neuer Lebensabschnitt für ihn begonnen, den er auch mit etwas Neuem füllen wollte. "Ich wollte es vermeiden, in ein Loch zu fallen, wie so viele andere, die von der Rente überrascht werden", sagt er. "Mein Leben sollte so erfüllt weitergehen, wie es bis dahin gewesen war." Für andere, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, hat der Rentner eine wichtige Botschaft: Mit dem Ehrenamt sei auch immer Verantwortung verbunden. "Man sollte sich deshalb genau überlegen, wofür man sich engagiert. Wenn einem die Arbeit keinen Spaß macht, kann man es gleich bleiben lassen."

(RP)
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