Düsseldorf Im Januar soll's am Gründgens-Platz losgehen

Düsseldorf · Im Stadtrat sollen am 17. November endgültig die Weichen für das Projekt gestellt werden. Hecken für Begrünung werden schon gezogen.

Am Dienstag kommen in einer Sondersitzung der Planungsausschuss und die Bezirksvertretung 1 (u.a. Stadtmitte) zusammen, um das Vorhaben Kö-Bogen II entscheidend voranzubringen. Das Projekt mit den beiden geplanten Neubauten am und auf dem Gustaf-Gründgens-Platz sowie der Neubau der Tiefgarage stellen insgesamt eine Gesamtinvestition von einer halben Milliarde Euro dar.

  • Was soll beschlossen werden?

Die Stadtverwaltung hat Monate mit den Investoren verhandelt. In der Sondersitzung morgen soll dem Bebauungsplan und den Grundlagen des städtebaulichen Vertrages zugestimmt werden. Es geht darum, wie die geplanten Gebäude genau aussehen und welche Leistungen die Bauherren garantieren müssen.

  1. Was ist geplant?

Am westlichen Ende der Schadowstraße soll ein Shopping-Center mit einer 111 Meter langen Glasfassade entstehen. Seine Gebäudekanten sind unterschiedlich hoch, sie bewegen sich zwischen 19 und 28 Metern. Parallel zu den Gleisen der Rheinbahn ist ein dreieckiger Pavillon mit aufsteigendem, begrüntem und begehbarem Dach geplant. Die Idee, den Rasen im Winter zu beheizen, ist aufgegeben worden. Beide Gebäude bilden gemeinsam ein Tal, durch das der Blick auf das Schauspielhaus fällt. Gibt der Stadtrat grünes Licht, ist Baustart vielleicht schon im Januar. Dann beginnt der Abriss der Tiefgarage unter dem Gründgens-Platz. Er dauert Monate, der Schutt wird über die Schadowstraße abtransportiert.

  1. Berührt die Debatte um das Schauspielhaus die Pläne?

Nur wenig. Aber: Es soll ein neuer Kassen-Pavillon für das Theater auf dem Platz entstehen. Der war jüngst infrage gestellt worden, allerdings kann man auf ihn kaum verzichten - er ist auch der einzige Ausgang der Tiefgarage, die um die 650 Plätze haben wird. Es gibt zusätzlich nur noch den Zugang zum Schauspielhaus auf der U1-Ebene.

  1. Was ist mit der begrünten Fassade?

Drei Unternehmen sind beauftragt und haben dafür eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Auf zwei Feldern werden seit Monaten Hainbuchhecken gezogen. Sie verfärben sich im Winter, die Blätter werden braun, fallen aber nicht ab. Bei der Auswahl des Grüns sind mit der Feuerwehr auch aufwändige Tests gemacht worden. Die Pflanzen wurden mit Flammenwerfern, Bengalos und Wunderkerzen traktiert.

Im Vertrag mit den Investoren ist genau geregelt, wie viele Meter Hecke auf dem Dach (dort hat man die Menge nach einer Umplanung verdoppeln können) und an den beiden begrünten Fassaden unterzubringen sind. Es handelt sich um Distanzen von 700, 1200 und 1700 Metern. Manche Politiker bedauern, dass das Ingenhoven-Tal nicht ganzjährig grün ist. Ein suboptimales Ergebnis wie bei den Libeskind-Bauten wäre jedenfalls eine Blamage - dies soll durch detailreiche Pflegevorgaben verhindert werden.

  1. Wie werden die Bürger informiert?

Wie von der Politik gewünscht, wird derzeit an einem Film gearbeitet, der in den kommenden Tagen fertiggestellt wird. Darin sollen die Gebäude aus verschiedenen Blickwinkeln im Vorbeiflug zu sehen sein. Zudem gibt es, wie auf dieser Seite zu sehen ist, neue Simulationen. Ab dem Frühjahr soll es neben der Tuchtinsel in Höhe der Tunneleinfahrt eine Info-Box geben.

  1. Gibt es schon Mieter?

Durch Verzögerungen in der Planungs- und Verhandlungsphase ist als Fertigstellung Herbst 2019 anvisiert, ein Jahr später als ursprünglich gedacht. Fest steht Mango als Mieter, konkret wird verhandelt mit Sportscheck, H&M und Uniqlo sowie gut 15 anderen Händlern.

(ujr)
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