Düsseldorf Im öffentlichen Dienst gibt es heute erste Warnstreiks

Düsseldorf · Im Vorfeld der zweiten Tarifverhandlungsrunde am 11. und 12. April für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen werden in dieser Woche erste Warnstreiks in Düsseldorfer Betrieben und Dienststellen durchgeführt.

 Warnstreik bei der letzten Tarifrunde vor dem Rathaus.

Warnstreik bei der letzten Tarifrunde vor dem Rathaus.

Foto: T. Busskamp

Den Auftakt machen heute die Beschäftigten der Müllverbrennungsanlage der Düsseldorfer Stadtwerke. Nach Informationen unserer Redaktion gibt es dann am Mittwoch jeweils gegen Mittag am LVR-Klinikum Grafenberg und bei der Stadtverwaltung am Bertha-von-Suttner-Platz Protestkundgebungen. Am Donnerstag gibt es einen Warnstreik an der Oper. "Das sind erste notwendige Nadelstiche, um zu verdeutlichen, wie wichtig eine deutliche Gehaltserhöhung ist und dass die von den Arbeitgebern geforderten Leistungssenkungen bei der betrieblichen Altersversorgung abgelehnt werden", sagt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf.

Verdi fordert sechs Prozent Gehaltserhöhung und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will die Gewerkschaft sachgrundlose Befristungen von Arbeitsverträgen abschaffen und die unbefristete Übernahme der Auszubildenden regeln.

Sollte sich die Gewerkschaft mit ihren Forderungen ganz durchsetzen, dürfte das für die Landeshauptstadt teuer werden. "Für den Personaletat Düsseldorfs wäre auf Basis der aktuellen Forderungen mit einem Mehrbedarf von 16,84 Millionen Euro im Jahr 2016 anteilig für die Monate März bis Dezember zu rechnen", sagt der Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke. Für das Jahr 2017 ergäben sich dem Dezernenten zufolge knapp 20 Millionen Euro Mehrbelastung. Der Personaletat der Landeshauptstadt beläuft sich laut Meyer-Falcke auf ungefähr 600 Millionen Euro jährlich. Die Stadt hat 10.000 Beschäftigte und ist damit praktisch der größte Arbeitgeber Düsseldorfs. Etwa 3500 Menschen in der Verwaltung sind verbeamtet. Der heutige Warnstreik beginnt um 9 Uhr, die morgigen Kundgebungen um 12 Uhr.

(tb.)
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