Düsseldorf Im Parkhaus ab sofort per Handy bezahlen

Düsseldorf · In elf Düsseldorfer Parkhäusern startet ein europaweit einzigartiges Digital-Projekt.

 Andreas Ober, IT-Leiter der Firma Q-Park, zeigt im Parkhaus an der Königsallee 59, wie das Bezahlen per Mobiltelefon funktioniert.

Andreas Ober, IT-Leiter der Firma Q-Park, zeigt im Parkhaus an der Königsallee 59, wie das Bezahlen per Mobiltelefon funktioniert.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Düsseldorf wird Europas erste Stadt, in der mit dem Handy oder Smartphone sowohl im öffentlichen Raum als auch in Parkhäusern bezahlt werden kann. Das Erlanger Unternehmen Sunhill hat gestern die Handy-App namens TraviPay vorgestellt. Mit dem kostenlosen Computerprogramm können Nutzer in den elf Düsseldorfer Parkhäusern des Betreibers Q-Park ihre Rechnung begleichen. "Dazu wird nach dem Ziehen des Parktickets in das Telefon eine auf das Ticket gedruckte Nummer eingegeben", erklärt Matthias Mandelkow, Geschäftsführer von Sunhill.

Wenn der Kunde das Parkhaus verlassen möchte, erspart er sich den lästigen Gang zum Parkautomaten und auch möglicherweise lange Schlangen. "Das Ticket wird einfach wie gewohnt bei der Ausfahrt an der Schranke eingeschoben. Dem Kunden wird dann eine Bestätigungs-SMS mit der Dauer der Parkzeit und den entstandenen Kosten zugesendet", so Mandelkow. Für jeden Parkvorgang stellt Sunhill dem Nutzer 25 Cent in Rechnung. Mit der gleichen App können in Düsseldorf Parktickets für den öffentlichen Parkraum digital gekauft werden. Außerdem bietet die App auch einen Überblick über freie Parkhäuser in Düsseldorf und über die jeweils anfallenden Gebühren. Alternativ zur App können Kunden auch eine SMS an die Nummer 999 333 senden. Bei App und per SMS gleichermaßen werden die Parkgebühren später mit der Mobilfunkrechnung beglichen. Partner ist Vodafone.

Laut Düsseldorfs Verkehrsdezernent Stephan Keller nutzen zurzeit rund drei bis fünf Prozent der Autofahrer im öffentlichen Parkraum das digitale Ticket. "Unser Ziel liegt bei einer Nutzerquote von zwölf Prozent", sagt Q-Park-Geschäftsführer Frank Meyer. Eines der Motive für den Parkhausbetreiber sind die hohen Kosten der Bargeldhaltung. Jeder Entleerungsvorgang eines Parkscheinautomaten koste zwischen 30 und 35 Euro, sagt Meyer. Wie hoch die Einsparungen seien, könne er heute aber noch nicht absehen.

Angeboten wird der neue Service in den Parkhäusern Cäcilienstraße, Carschhaus, Friedrichstraße, ICE-Bahnhof, Kaiserpark, Kaufhof Wehrhahn, Kirchplatz, Königsallee 59 (Interconti), Medienhafen, Stilwerk und Technisches Rathaus.

(RP)
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