Düsseldorf Immer wieder Schüsse zu hören - Wilderer tötet Reh im Wald

Düsseldorf · Es kommt immer wieder vor, dass Pächter von Jagdrevieren Schüsse hören, die sie nicht zuordnen können. Jäger Ralf Klappert, der einen Begehungsschein für ein Waldgebiet an der Grenze von Erkrath zu Düsseldorf besitzt, hat sich daher mit den Kollegen benachbarter Reviere vernetzt, um sie im Zweifelsfall fragen zu können. Das war zuletzt vergangenen Woche der Fall. Inzwischen ist klar, dass es sich vermutlich um Wilderer handelte.

 Dankwart von Dörnberg glaubt, die Wilderer sind dieselben.

Dankwart von Dörnberg glaubt, die Wilderer sind dieselben.

Foto: end

Der Schuss hat wohl einem Reh gegolten, das die Woche in der Nähe des Göddinghover Wegs in Unterbach von einem Spaziergänger tot aufgefunden wurde. "Es handelt sich um ein weibliches Reh, dessen Gesäuge noch ausgeprägt war. Das bedeutet, dass dieses Reh ein Kitz gesäugt hat. Mindestens eins, vielleicht zwei."

Jäger und Polizei wissen, wie schwer es ist, Wilderer auf frischer Tat zu ertappen. Davon kann auch der Forstwirt am Garather Schloss, Dankwart von Dörnberg, Verwalter der Burgdorff'schen Forstverwaltung, ein Lied singen, obwohl bei ihm im Moment Ruhe herrscht. Das war Anfang des Jahres anders. Da kam es immer wieder zu Abschüssen. Unbekannte lockten in Garath mit Fleischresten die Wildschweine an. Überreste von erlegtem Wild wurden aber an mehreren Stellen gefunden - auch an der Stadtgrenze zu Erkrath und Richtung Haan - gefunden. Dabei handelte sich auch um Rehabfälle wie Häute und Wildschweinköpfe. Von Wildschweinen, die es dort nicht gibt, denn die leben eingezäunt ihm Garather Forst.

Von Dörnberg ist davon überzeugt, dass es sich bei den Wilderen um die selben Täter handelt, die auch in seimen Revier gewildert haben. "Erfahrungsgemäß wechseln sie ihr Gebiet, wenn sie dort unter Beobachtung stehen - wie jetzt in Unterbach." Auch bei ihm herrschte Ruhe. Doch erfahrungsgemäß suchen sie sich dann ein anderes Gebiet. "Da ist erst ein Ende absehbar, wenn sie erwischt werden", sagt von Dörnberg. Und das ist schwierig.

Denn die Täter sind in der Dämmerung unterwegs, wenn das Wild auf Futtersuche aus dem Wald herauskommt, und verschwinden meist unerkannt in den Wäldern. "Man kann eben nirgends besser untertauchen als im Wald. Außerdem würde ich niemandem raten, einen potenziellen Wilderer zu verfolgen. Man sollte besser die Polizei rufen", sagt Jäher RalfKlappert. Auf eine Konfrontation sollte man sich auf keinen Fall einlassen, so die dringende Empfehlung. Für den Wald gilt, dass besonders nächtliche Schüsse verdächtig sind - denn legitime Jäger sind in diesen Stunden selten aktiv. Im Kreisgebiet würden nachts immer wieder Schüsse gehört, die nicht zugeordnet werden könnten, weiß Gerd Spiecker von der Kreisjägerschaft.

(hup/wa.)
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